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Alkoholsucht

Die Gesellschaftsdroge Alkohol

Die Alkoholsucht ist eine ernste Erkrankung, die nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige, sehr stark belasten kann. Die Sucht nach Alkohol, ist die häufigste Suchterkrankung hierzulande. Betroffene merken oftmals nicht den Übergang zwischen Alkoholmissbrauch und Alkoholsucht, denn die Sucht kann sich über Jahre hinweg ziehen.
Es gibt aber Zeichen, die auf eine Alkoholabhängigkeit hindeuten.

Was ist Alkoholsucht?

Hoher und regelmäßiger Alkoholkonsum, kann im Körper gravierende Schäden anrichten. Es kann zu Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, der Magenschleimhaut oder auch der Leber kommen. Durch exzessives Trinken und hier vor allem Hochprozentiges, können Gehirnzellen absterben. Die Leistungsfähigkeit und das Denken werden dadurch stark belastet. Darüber hinaus kann es zu psychischen Problemen kommen. Alkoholiker brechen den Kontakt zu Freunden und Bekannt oft ab und gehen damit immer weiter in die Isolation.
Das perfide an der Sucht nach Alkohol ist, dass der Übergang zwischen „normalem“ Trinken und einem Missbrauch, fließend sein können.


Es gibt viele Kriterien, die auf eine mögliche Alkoholsucht hinweisen:

  • heimlich und alleine trinken
  • die Kontrolle über die Menge die man trinkt verlieren
  • Entzugserscheinungen, wenn der Alkoholkonsum reduziert wird
  • bei Problemen Verlangen nach Alkohol spüren
  • andere Interessen vernachlässigen, den Alkohol in den Mittelpunkt stellen
  • Schuldgefühle nach dem Trinken
  • dauernder Konsum. obwohl bereits Schäden bestehen


Die vier Stadien der Alkoholabhängigkeit

Phase 1: Voralkoholische Phase

In diesem Stadium trinken Betroffene bereits mehr als normale Menschen. Alkohol wird wegen seiner Wirkung häufiger getrunken. Sie erleben Erleichterung und Probleme werden verdeckt.


Phase 2: Einleitungsphase

Dabei werden immer mehr Gelegenheiten gesucht, um ein Glas Bier oder Wein zu trinken und zwar oft ohne das Wissen des Partners, von Kollegen oder Freunden. In dieser Phase kreisen die Gedanken schon ständig um Alkohol. Es kann jetzt schon zu einem sogenannten „Filmriss“ kommen.


Phase 3: Kritische Phase

In dieser Phase beginnt der Kontrollverlust über den Alkoholkonsum. Man fängt schon morgens an zu trinken, wobei es zu Selbstvorwürfen, starken Stimmungsschwankungen und Interessenverlust kommen kann.Es kommt zu Streitereien innerhalb der Familie, erste Konflikte zeigen sich am Arbeitsplatz. Steht kein Alkohol bereit, kann es zu Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche und Hände zittern kommen.


Phase 4: Chronische Phase

Jetzt kommen tagelange Rauschzustände. Der Alkoholkranke wird jetzt jede Art von alkoholischer Flüssigkeit trinken. Ein klares und vernünftiges Denken ist nicht mehr möglich. Normalerweise ist er dann auch nicht mehr arbeitsfähig. Die Alkoholsucht beherrscht sein ganzes Leben.

Ursachen und Risiken der Alkoholabhängigkeit

Ein kleines Gläschen Wein am Abend, trinkt eigentlich fast jeder, gerade dann auch, wenn eine Feier ansteht. Warum der Konsum aber bei manchen Menschen, mehr ausufert als bei anderen und warum es zur Abhängigkeit kommen kann, kann bis heute nicht genau erklärt werden.


Genetische Disposition

Untersuchungen zeigen, dass Kinder, deren Eltern bereits alkoholabhängig sind, ein sechsfach erhöhtes Risiko haben, selber abhängig zu werden.

Die Persönlichkeit

Allerdings hängt es nicht nur von den Genen ab, ob es zu seiner Alkoholsucht kommt Im Laufe des Lebens, kann es immer wieder zu beruflichen oder familiären Problemen kommen. Jeder geht damit anders um. Einige können über ihre Probleme mit dem Partner oder Freunden reden, um so zu einer Lösung zu kommen. Andere aber verdrängen sie und greifen im schlimmsten Fall zu Alkohol.
Dabei sind Menschen die bereits an einer Angst- und Panikstörung leiden, besonders gefährdet. Alkohol wird dann getrunken, weil er beruhigt und angstlösend auf das Nervensystem wirkt. Besonders anfällig können Personen mit sozialen Phobien sein, wie etwa Kontaktstörungen. Bei diesen Personen hilft der Alkohol kurzfristig, um so krankhafte Ängste, Unsicherheiten oder Hemmungen abzubauen.

Die Wirkung des Alkohols

Wenn Alkohol getrunken wird, schießt dieser über die Mundschleimhaut direkt ins Blut. Das Blut ist dann sozusagen der Träger des Alkohols. In etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken, ist die Konzentration im Blut am höchsten. Das bedeutet, wenn ein Glas Wein getrunken wird, ist die Alkoholkonzentration im Blut nach einer halben Stunde am höchsten. Danach wird der Alkohol wieder abgebaut.
Der Rausch mit Alkohol beginnt im Gehirn. Bereits nach wenigen Minuten bzw. nach dem ersten Schluck, kommt es zu verschiedenen Prozessen.
Er kann das Gleichgewicht von bestimmten Botenstoffen durcheinanderbringen. Diese Botenstoffe sind dazu da, um Reize zwischen den Nervenzellen weiterzuleiten. Mit steigender Dosis, werden diese Reize gehemmt, es beginnt durch den Alkohol eine dämpfende Wirkung. Auf der anderen Seite kommt es bei Ausschüttung von Hormonen dazu, entspannter, ausgelassener oder auch redseliger zu werden.

Die Alkoholabhängigkeit bekämpfen

Normalerweise besteht eine Therapie der Alkoholsucht, aus medikamentösen und psychotherapeutischen Methoden. Oft wird die genaue Behandlung mit den Betroffenen zusammen abgestimmt.
Bevor aber eine Therapie eingeleitet wird, muss die Einsicht des Betroffenen bestehen, dass sein Trinken ein Problem darstellen kann. Betroffene können gegen ihre Sucht in Eigenregie vorgehen oder durch eine fachliche Hilfe vom Alkohol wegzukommen.


Phase 1: Der Kontakt

Wichtig ist der Kontakt zu einer Beratungsstelle mit fachkundigem Personal. Mit der Darlegung der bestehenden Situation, wird die weitere Vorgehensweise ermittelt. Das könnte unter Umständen auch bedeuten ob die Therapie ambulant oder stationär vorgenommen wird.

Phase 2: die Entgiftung

Mit so einer Entgiftung, soll der körperlichen Abhängigkeit entgegengewirkt werden. Da nun kein Alkohol getrunken wird, kann es zu starken Entzugserscheinungen kommen. Das kann sich in Zittern, Unruhe, Halluzinationen, Krampfanfällen und in einem erhöhten Blutdruck zeigen.

Phase 3: die Entwöhnung

Wenn die Lebensumstände stabil sind, kann die Therapie auch ambulant durchgeführt werden. Dabei lernt der Betroffene sein Leben ohne Alkohol in den Griff zu bekommen.


Phase 4: die Nachsorge

Um einen Rückfall zu vermeiden und auch um dauerhaft zu verhindern, gibt es die Nachsorgephase. Die kann beispielsweise regelmäßiger Besuch in einer Selbsthilfegruppe sein.