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Kombinierte Herz-Nieren-Schwäche – ein Teufelskreis entsteht

Viele Patienten wissen es nicht, dass Herz und Niere miteinander verbunden sind. Wenn eines der beiden Organe keine richtige Funktion zeigt, so macht sich am anderen bemerkbar. Handelt es sich um ein kardiorenales Syndrom oder CRS um ein bekanntes Krankheitsbild, so muss der Teufelskreis durchbrochen werden, um eine gegenseitige Verschlechterung zu verhindern. Man denke hier an ein Nierenversagen oder ein Herzversagen.

Herz und Nieren im Wechselspiel

Es gibt eine Weisheit die besagt „auf Herz und Nieren prüfen“, Das bedeutet, das eine Sache ganz genau untersucht wird. Leidet der Patient aber einer Herzinsuffizienz, so sollte man diese Weisheit sehr wörtlich nehmen. Wenn der Patient an einer Herzschwäche leidet, kann sich oft auch eine Nierenschwäche entwickeln. Das bringt nicht nur belastende Symptome mit sich, es kann auch eine Herzinsuffizienz verschlimmern. Deshalb sollten beide Organe regelmäßig kontrolliert und eventuell behandelt werden.
Der Mediziner spricht von einer Herzschwäche, wenn das Herz nicht mehr genügend Blut in den Körper transportieren kann. Das kann ein Bild ergeben dass die Nieren nicht mehr ausreichend mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt werden können. Es führt dann meistens zu einer schwächeren Nierenleistung (Niereninsuffizienz). Als kardiales Syndrom bezeichnet der Mediziner das Herz betreffend – renal. Es gibt aber auch den anderen Fall, dass eine Nierenerkrankung auch das Herz schädigen kann. Dann handelt es sich um ein renokardiales Syndrom. Man kann sagen, dass ein KRS sehr häufig vorkommt, es sind etwa 40 bis 60 Prozent von Betroffenen die nicht nur eine Herzinsuffizienz haben, sondern auch eine eingeschränkte Nierenfunktion.

Ödeme – ein deutliches Symptom bei der Herzinsuffizienz

Es sehr typisches Symptom bei der Herzschwäche sind Wasseransammlungen im Körper, man spricht hier von Ödemen. Sie findet man meistens an den Fußknöcheln oder Fußrücken. Später können aber auch die Unterschenkel und die Hände befallen sein. Der Grund ist darin zu erklären, dass unser Körper zu zwei Drittel aus Wasser besteht, was sich zum großen teil im Gewebe findet, welches zur Sauerstoffversorgung der kleinen Blutgefäße unterwandert ist. Die Aufgabe der Blutgefäße ist es, stets Flüssigkeit an das Gewebe abzugeben, um dann wieder Flüssigkeit abzugeben und zur Niere, wo es dann ausgeschieden wird, zu transportieren. Liegt aber eine Herzschwäche vor, kann es einen Blutrückstau geben, so dass auch das Gewebewasser bleibt und es eine Bildung von Ödemen gibt.

Die Wassereinlagerungen können dafür sorgen, dass der Patient gerade nachts oft auf die Toilette muss. Liegt der Patient im Bett, arbeitet das Herz leichter. Auch die Nieren sind viel besser durchblutet und so kann das gesammelte Wasser problemlos ausgeschieden werden.

Die Niereninsuffizienz kann Wassereinlagerungen verstärken

Man spricht von einem verstärkenden Effekt, wenn die Nieren wegen mangelnder Durchblutung eine Einschränkung haben. Es kann weniger Wasser ausgeschieden werden, was sich dann im Körper ansammelt. Es bilden sich dann Ödeme in den Beinen oder sogar im Bauchraum.
Gerade am Anfang einer Herzinsuffizienz kann man solche Wassereinlagerungen nur schwer feststellen. Ein Hinweis kann dabei eine unerklärliche Gewichtszunahme sein. Werden die Wassereinlagerungen aber immer mehr so kann es sein, dass die Herzinsuffizienz verschlechtert hat oder die Nieren sind zwischenzeitlich noch zusätzlich geschädigt.

Ein kleiner Tipp:
Damit Wassereinlagerungen früh erkennt, kann die Führung eines Gewichtstagebuchs sinnvoll sein. Steigt das Gewicht immer weiter an, so kann das durchaus auf eine sich verschlechternde Herz- und Nierenfunktion hindeuten.

Ein Nierenschaden kann auch das Herz schädigen

Handelt es sich um eine Niereninsuffizienz, kann der Elektrolythaushalt aus den Fugen geraten. Es kann dabei zu einer Ansteigung von Kalium kommen. Diese sogenannte „Hyperkaliämie“ kann dann Herzrhythmusstörungen hervorrufen und sogar lebensbedrohlich werden. Normalerweise beträgt der Kaliumspiegel 3,6 bis 5,0 Millimeter pro Liter Blutserum. Liegt der Wert bei über 6,0 Millimol pro Liter, kann eine bedrohliche Situation entstehen. Deshalb ist eine rasche Senkung mit einer Infusion von Glukose und Insulin erforderlich.
Können die Schadstoffe aber über die Nieren nicht mehr ausgeschieden werden, kann der Körper vergiftet werden. Der Mediziner spricht dann von einer Urämie. Diese Giftstoffe, die nicht abgebaut werden können, können zu Hirn- und Nervenschäden führen, zu Hautveränderungen führen oder Magen-Darm-Probleme verursachen. Außerdem altern die Gefäße schneller und es kann zu einer Atherosklerose kommen, welche dann das Risiko für eine koronare Herzerkrankung ansteigen lässt.

Niereninsuffizienz und die Hyperkaliämie behandeln

Damit Komplikationen vermieden werden, wird der Arzt bei einer Herzinsuffizienz auch die Nieren begutachten und bewachen.
Folgende Untersuchungen werden vorgenommen:

  • Ultraschalluntersuchung; Damit kann der Arzt die Nierengröße und die Beschaffenheit der Nieren und hier besonders das Gewebe einsehen. Sind die Nieren sehr klein (Schrumpfnieren) liegt eine Nierenschädigung schon länger vor.
  • Blutuntersuchung: Wird das Blut durch die Nieren nicht mehr genügend gefiltert, können sich im Blut Kreatinin (ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels) und Harnstoff anreichern. Je mehr das Blut davon hat, umso schwäche ist die Nierenfunktion. Ein normaler Kreatinin-Wert liegt bei 8 und 12 Milligramm pro Liter Blut, der Harnstoff-Wert liegt bei 200 und 450 Milligramm pro Liter Blut.
  • Kreatinin-Clearance und Glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Mit dieser Kreatinin-Clearance kann auch gemessen werden, die schnell die Nieren das Kreatinin wieder aus dem Blut filtern können.
  • Urin-Untersuchung: Im Normalfall scheidet unser Körper über unseren Urin wenig oder gar kein Eiweiß aus. Zeigt sich im Urin aber vermehrt Eiweiß, kann das auf eine Nierenerkrankung hinweisen.

Liegt tatsächlich eine Niereninsuffizienz vor, kann der behandelnde Arzt verschiedene Maßnahmen bestimmen. Das kann die Verabreichung von entwässernden Medikamenten (sogenannte Diuretika) sein. Aber auch eine Dialyse kann im Raum stehen, also eine Blutwäsche.

Zusätzlich kann mit einer kaliumarmen Ernährung der Kalium-Gehalt verringert werden.