Klein und sehr fies sind sie. Die Rede ist von Aphthen, die sich in der Mundschleimhaut festsetzen. So klein sie auch sind, so schmerzhaft sind sie. Aphthen sorgen für eine Entzündung in der Schleimhaut verschwinden nach ein paar Tagen aber wieder.
Der nachstehende Beitrag informiert über Ursachen, Symptome und Behandlung.
Was sind eigentlich Aphthen?
Aphthen findet man vorwiegend in der Mundschleimhaut, speziell im Zahnfleisch. Sie können sich aber an der Innenseite der Lippen, an der Zungenspitze oder am Gaumen ansiedeln. Aphthen zeigen sich als milchig-gelblichen Fleck, der einen rötlichen Rand hat. Aphthen sind sehr schmerzhaft, der betroffene Bereich zeigt einen brennenden Schmerz. Betroffene merken dies vor allem, wenn etwas gegessen oder getrunken wird Gerade saurer Orangensaft bringt eine Schmerzwelle mit sich. Aphthen zählen zu den am meisten festgestellten Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Sie treten oft erst ab dem 20. Lebensjahr auf, wobei man sie bei Frauen häufiger findet als bei Männern.
Aphthen zeigen drei verschiedene Formen.
Die Minor-Aphthen
Minor-Aphthen oder Mikulicz-Aphthen, sind etwa linsengroß und sorgen dafür, dass die Schleimhaut oberflächliche Blessuren zeigt. Diese Form heilt ohne eine Narbenbildung ab. Als Zeitraum kann man eine Woche angeben, wobei sie in der darauffolgenden Woche oft selbst ausgeheilt sind. Minor-Aphthen findet man in 80 bis 90 % der Fälle.
Major-Aphthen
Major-Aphthen, auch Sutton-Aphthen, findet man bei Menschen eigentlich weniger. Sie können eine Größe bis zu drei Zentimeter erreichen und dringen tief in die Schleimhaut, Diese Form der Aphthen benötigt Wochen bis sie abgeheilt sind. Die Major-Aphthen verursachen eine tiefergehende Gewebeschädigung, was letztlich zu einer Narbenbildung führt.
Herpetiforme Aphthen
Herpetiforme Aphthen, auch Stomatitis herpetiformies, treten eher selten auf. Sie haben die Struktur von Herpes-Bläschen. Man findet sie an der Innenseite der Lippen als auch am Zungenrand. Diese Aphthen-Form kann zahlreich auftreten, wobei ihre Größe nur wenige Millimeter beträgt, etwa stecknadelkopfgroß.
Aphthen können mehrmals im Jahr auftreten.
Symptome bei Aphthen
Alle Formen der Aphthen haben etwas gemeinsam, sie verursachen Schmerzen. Wer unter Aphthen leidet, der wird Schmerzen beim Kauen, Trinken, Schlucken und beim Zähne putzen verspüren. Betroffene finden sie störend, aber sie sind generell harmlos.
Die Oberfläche der Aphthen zeigen einen weißen, hautähnlichen Belag. Dabei ist der Rand gerötet. Wenn die Aphthen aufplatzen, können sie die Mundschleimhaut schädigen. Es entsteht ein Brennen mit intensiven Schmerzen, wenn die Stelle sich entzündet hat.
Der Verlauf von oralen Aphthen:
- Prodomalstadium: Spannungsgefühl, Kribbeln Brennen und Rauigkeit
- Präulzeröse Phase: Knötchenbildung mit Rötung (inflatorisches Erythem)
- Ulzeratives Stadium: fibrinbelegte Schleimhaut mit aufgeworfenem Rand
- Abheilungsphase
Aphthen können sich unterschiedlich verteilen und zeigen ein charakteristisches Aussehen.
Was sind die Ursachen für Aphthen?
Weshalb es zu Aphthen kommt, konnte noch nicht genau festgestellt werden. Es gibt aber Faktoren, die die Bildung begünstigen. So stellt man bei mechanischen Reizen, durch eine schlechtsitzende Zahnprothese oder Zahnspange, die kontinuierlich am Zahnfleisch reiben, solche Aphthen fest.
Wenn Betroffene unter viel Stress stehen, sei es privat oder beruflich, wird die Aphthenbildung begünstigt. Auch ein schwaches Immunsystem kann Aphthenbildung begünstigen. Ebenso ein Mangel an Vitamin B12 oder Zink. Frauen leider öfter an Aphthen als Männer, was die Vermutung zulässt, dass auch durch hormonelle Einflüsse Auslöser der Aphthen entstehen können.
Bei der häufigen Bildung von Aphthen kann auch eine familiäre Veranlagung dahinterstecken. Übrigens kann es auch zu Entzündungen im Mund kommen, wenn eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Darms dahinter steckt. Es gibt zudem Betroffene die berichten, dass sie bei Schlafmangel und Stress häufiger Aphthen bekommen. Auch grobe Nahrungsmittel, heiße Getränke, harte Zahnbüsten können die Mundschleimhaut außerdem schädigen und die Aphthenbildung dadurch fördern. Wenn die Aphthen lokal begrenzt sind, sollte der Zahnarzt mechanische Ursachen wie Druckstellen von Prothesen durch eine operative oder zahnärztliche Behandlung abklären.
Allgemeines bei der Therapie
Normalerweise verschwinden Aphthen nach etwa ein bis zwei Wochen von selbst. Die Symptome verschwinden zwar, können aber jederzeit wieder neu ausbrechen. Treten Aphthen vier bis fünf Mal im Jahr auf, wird von einer chronischen Erkrankung gesprochen. Sollten die Aphthen aus einer anderen Krankheit heraus entstehen muss diese zuerst behandelt werden. Eine generelle Heilung von Aphthen ist zur Zeit nicht möglich. Alle Behandlungsmethoden zielen auf die Linderung der Beschwerden zurück.
Wie Aphthen selbst behandeln
Zuerst den Schmerz lindern
Da Aphthen eine schmerzhafte Angelegenheit beim Essen, Trinken, ja sogar beim Sprechen sind, gibt es schmerzstillende Mundgele. Diese sind explizit für die geschädigte Mundschleimhaut entwickelt und enthalten meistens lokale Betäubungsmittel wie Lidocain. Diese Gele wirken sofort und lassen den Schmerz zumindest kurzzeitig verschwinden. Es gibt aber auch Pflanzenextrakte, die dem Gewebe Flüssigkeit entziehen, so dass die Schutzschicht oberhalb der Aphthen wenig empfindlicher wird. Man denke hier an Gerbstoffe wie etwa der Rhababerextrakt oder Kamillenblütenrextrakt. Unter Umständen kann auch Hyaluronsäure helfen.
Wenn die Aphthen sehr schmerzhaft sind, gibt es die Möglichkeit, die betroffenen Stellen zu verätzen. Dadurch bildet sich eine Schutzschicht, wobei der Schmerz gelindert wird,
Sind mehrere Aphthen zu beobachten oder wenn diese an schwer erreichbaren Stellen sitzen, kann mit einer Lösung gegurgelt werden.
Wie behandelt der Arzt die Aphten?
Wenn die Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt, sollte der Arzt aufgesucht werden. Der hat die Möglichkeit stärker wirkende Präparate zu verschreiben. Eventuell wird Antibiotika eingesetzt. Dem Arzt steht unter Umständen auch eine Laserbehandlung zur Verfügung
Mundhygiene ist sehr wichtig
Ein gepflegter und sauberer Mund ist das A und O in der Prävention von Aphthen. Wer eine gründliche Mundhygiene betreibt, der verlängert oft die Zeit bis zum nächsten Auftreten. Neben regelmäßigen Zähneputzen, gurgeln mit Mundwasser, gehören auch die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt dazu.
Obwohl man die Entstehung von Aphthen nicht nachvollziehen kann, sollten sich Betroffene gesund ernähren, viele Vitamine und Spurenelemente zu sich nehmen. Eventuell kann damit das Risiko der Aphthen gesenkt werden.