Die häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut sind Aphthen. Aber nicht nur die Mundschleimhaut wird befallen, sondern auch die Zungenspitze, Zahnfleisch oder der Gaumen. Aphthen sind kleine, aber sehr schmerzhafte Geschwüre.
Der nachstehende Beitrag zeigt die verschiedenen Formen von Aphthen.
Was versteht man unter Aphthen?
Aphthen zählen zu den sehr häufig auftretenden kleinen Geschwüren, die äußerst schmerzhaft sein können. Nicht nur die Mundschleimhaut kann davon betroffen sein, sondern auch die Zungenspitze, der Gaumen und das Zahnfleisch. Die Geschwüre sind klein, oval oder rund und heilen wegen ihrer schnellen Zellteilung meistens schnell ab. Das Bild der Aphthen zeigt sich in gelb-weißlichen Bläschen, die einen roten Untergrund haben. Die Größe von Aphthen können von einem Millimeter bis zu drei Zentimeter groß werden. Obwohl die Aphthen harmlos sind, können sie das Wohlbefinden von Betroffenen empfindlich stören.
Wiederkehrende Aphthen
Sollten die Aphthen immer wieder erscheinen, werden sie in der Medizin als habituelle (öfter auftretend) als auch chronisch rezidivierende Aphthen bezeichnet. Gerade bei Frauen zeigt sich die wiederkehrende Form der Aphthen. Treten die Aphthen einzeln auf und es folgen keine weitere, so spricht der Mediziner von solitären Aphthen (lat.: solitarus – einzeln, allein).
Die drei spezifischen Arten von Aphthen
Minor-Aphthen (Mikulicz-Aphthen)
Diese Aphthen sind etwa linsengroß und dringen nur oberflächlich in die Mundschleimhaut ein. Nach etwa einer bis zwei Wochen sind sie abgeheilt und hinterlassen keine Narben. Diese Aphthen treten in etwa 80 bis 90 % auf.
Major-Aphthen (Sutton-Aphthen) werden bis zu 3 Zentimeter groß und dringen tief in die Mundschleimhaut ein. Diese Aphthen-Form ist sehr selten. Hier kann der Heilungsprozess einige Wochen andauern.
Herpetiforme Aphthen (Stomavitis herpetiformis). Diese Aphthen haben das Bild von Herpes-Bläschen und treten sehr selten auf, aber in großer Zahl. Die Größe beträgt nur einige Millimeter.
Die Ursachen von Aphthen
Die Ursache für immer wieder auftretende Aphthen, kann im Grunde genommen nicht nachgewiesen werden, Die Mundschleimhautverletzungen, so wird angenommen, könnten mit dem Immunsystem zu tun haben. Dennoch können Betroffene im Grunde genommen gesund sein.
Mögliche Ursachen:
- Vitamin B12-Mangel oder Eisen, Zink und Folsäure
- Empfindsame Reaktionen auf gewisse Nahrungsmittel wie etwa Nüsse, Tomaten oder Zitrusfrüchte
- Habituelle Aphthen treten oft familiär auf
- Ein schwankender Hormonhaushalt wie beispielsweise beim Menstruationszyklus
- Psychischer Stress und Belastungen
- Geschwächtes Immunsystem
- Mechanische Verletzungen im Mund etwa durch einen schlecht sitzenden Zahnersatz
- Medikamente beispielsweise entzündungshemmende Präparate
- Mangelnde Mundhygiene
- Aphthen im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen:
- HIV-Infektion
- Darmerkrankungen, etwa Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Defizite aus schlechter Ernährung
Bakterien und Viren sind nicht die Ursache von Aphthen.
Erkennungsmerkmale von Aphthen
Die schmerzenden Stellen zeigen sich rund oder oval. Als erste Symptome kann ein Brennen oder Spannen in der Mundschleimhaut auftreten. Nach etwa 24 Stunden zeigt die Stelle dann eine Rötung und es entsteht ein gelblich-weißlicher Belag aus Fibrin (das ist ein faseriges Eiweiß). Außerdem umgibt die Aphthe ein roter Hof.
Aphthen zeigen sich überwiegend:
- in der Mundschleimhaut
- der Zunge und hier am Zungenrand
- im weichen Teil des Gaumens oder auch am Zahnfleisch
In sehr seltenen Fällen können sich Aphthen auch im Genitalbereich zeigen.
Erstellung der Diagnose bei Aphthen
Aphthen können meistens als solche sofort erkannt werden. Der Arzt wird die Diagnose anhand einer Mundinspektion und anhand einer Anamnese erstellen. Damit Aphthen nicht mit Herpes verwechselt wird, wird empfohlen, einen Arzt zu kontaktieren.
Auch in diesen Fällen empfiehlt sich ein Arztbesuch:
- wenn die Aphthen erstmalig auftreten
- wenn der Heilungsprozess nicht von selbst beginnt, wenn die Aphthen starke Schmerzen verursachen und oft wieder kommen.
- wenn beispielsweise noch Fieber dazukommt.
Fakt ist, dass hinter einem länger bestehenden Schleimhautdefekt, sich auch eine Krebserkrankung verstecken kann. Mit dem Arztbesuch werden dann mögliche andere Ursachen ausgeschlossen.
Die Behandlung der Aphthen
Die Therapie bei Aphthen erfolgt im klassischen Rahmen und zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, denn Aphthen heilen von alleine wieder ab. Bestimmte Salben oder Gele, mit der die Mundschleimhaut lokal betäubt werden kann, können die Schmerzen verringern. Auch pflanzliche Mittel bzw. Tinkturen wie Nelke oder Myrrhe, können die Schmerzen ebenfalls lindern. Sollten diese Mittel nicht genügen, können kortikoildhaltige Pasten, Spülungen oder Gels genutzt werden. Diese Mittel enthalten Prednisolon oder Triamcinolon.
Zusätzlich können keimtötende Mundspülungen, am besten ohne Alkohol wie etwa Chlorhexidin oder Hexetidin empfohlen werden.
Eventuell sollten Betroffene auf gewisse Lebensmittel verzichten, mit denen sich die Schmerzen verstärken können.
Das sind:
- Gewürze
- Fruchtsäfte
- Zitrusfrüchte
- Zwieback und Brötchen, die die Schleimhaut weiter irritieren können
- Eine sorgfältige Mundhygiene ist gerade bei Aphthen besonders wichtig.
Aphthen vorbeugen
Eine genaue Ursache für Aphthen kann nicht genau festgestellt werden. Deshalb kann man auch nur bedingt vorbeugen.
Ein starkes Immunsystem ist der ideale Schutz vor den Entzündungen. Wichtig ist außerdem auf eine gesunde Ernährung zu achten, ein ausreichender Schlaf ist wichtig, aber auch viel Bewegung und Entspannung. Eventuell sollte auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden.
Hausmittel gegen Aphthen
Bestimmte Hausmittel können den Heilungsprozess beschleunigen und die Schmerzen so lindern.
Man denke hier an:
- Feuchte Teebeutel
- Honig
- Backpulver
- Teebaumöl
- Aloe Vera
Eiswürfel sind ebenfalls eine wirksame Methode gegen die schmerzhaften Aphthen.