Irgendetwas stimmt mit der Gesundheit nicht. Vielleicht läuft die Nase plötzlich ständig, oder die Haut sieht total verändert aus. Und dann heißt es: „Das ist eine allergische Reaktion.“ Bei manchen Menschen kommt es urplötzlich zu einer allergischen Reaktion. Was genau passiert da im menschlichen Organismus?
Der Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet ist 1906 als erster darauf gestoßen, dass der menschliche Körper überreagieren kann, also allergische Reaktion gegenüber Stoffen zeigt, die in unserem Alltag normal vorkommen. Pirquet meinte entdeckt zu haben, dass alle Überempfindlichkeiten des menschlichen Organismus als allergische Reaktion eingeordnet werden müssten. Also dass alle Überreaktionen des Körpers auf Nahrung, eingeatmete Blütenpollen, Medikamente usw. durch eine unangemessene und übermäßige Aktivierung des Immunsystems hervorgerufen würden. Aber man fand heraus, dass man nicht alle Abwehrreaktionen des Körpers über einen Kamm scheren kann. Und so wurden sie 1963 von Philip Gell und Robin Coombs neu klassifiziert. Von nun an sprach von Überempfindlichkeit der Typen 1 bis 4.
Die klassische allergische Reaktion ist eigentlich nur bei den Typ 1-Überempfindlichkeitsreaktionen beschrieben. Gemeint ist eine sofortige Überreaktion des menschlichen Körpers auf das Eindringen von Allergenen über die Haut oder die Schleimhäute. Übrigens sind unsere Atemwege und der gesamte Verdauungstrakt mit Schleimhäuten ausgelegt.
Was genau passiert hier? Und warum passiert es nicht bei jedem?
Die Allergene sind häufig Eiweiße, die beispielsweise auf den Gräserpollen sitzen, die wir mit der Luft einatmen. Bei vielen Personen passiert daraufhin gar nichts. Der Körper bleibt weiterhin vollkommen funktionsfähig. Auch per Bluttest kann man feststellen, dass der Körper keine oder sehr wenige Antikörper gegen bestimmte Allergene gebildet hat. So überprüft man also die sogenannte allergische Diathese, d. h. ob der Körper eines Menschen das ererbte oder selbst entwickelte Potenzial besitzt, auf einen von außen eindringenden Stoff überzureagieren.
Auf eine allergische Reaktion hin sollte eine medizinische Beratung eingeholt werden, am besten inklusive Bluttest. Und sicher ist es gut, sich zu informieren, was man tun kann, um allergische Reaktionen abzumildern oder ihnen sogar aus dem Weg zu gehen. Dies kann ein Blick in den Pollenkalender sein oder das Einholen von Tipps, wie man die Hausmilben aus den eigenen vier Wänden verbannt.