Wer einen demenzkranken Menschen pflegt, wird vor ganz besondere Herausforderungen gestellt. Um die notwendige Pflege anwenden zu können, verrät dieser Artikel alles Wichtige, was man über die Pflege bei Demenz wissen sollte.
Die Demenz zählt zu den Erkrankungen des Nervensystems. Alzheimer ist dabei die häufigste Form, doch lange nicht die einzige. Denn es gibt weit mehr als 50 Arten der Demenz. Sie gehört zu den Erkrankungen, die sich langsam, aber fortlaufend verschlimmern. Mit dem Fortschritt der Krankheit verlieren Betroffene zunehmend immer mehr kognitive Fähigkeiten wie Denken, Rechnen, Wahrnehmungen und noch viel mehr.
Besondere Herausforderung – Die Pflege von Demenzkranken
Die Betreuung, der Umgang und vor allem die Pflege eines demenzkranken Menschen stellt Angehörige oder das Pflegepersonal vor besonders hohe Herausforderungen. Im Verlauf der Krankheit ist es nämlich so, dass sich die Persönlichkeit des Menschen auflöst. Besonders für Angehörige kann dies schwer zu ertragen sein. Zu Beginn der Krankheit merken die Betroffenen selbst, dass sie ihre Fähigkeiten langsam verlieren, was zu Wutausbrüchen und Aggressionen führen kann. Daher ist es ratsam, einen professionellen Pflegedienst zu beauftragen. Unter anderem die Demenz Pflege in München.
Sich die Zeit nehmen, die Diagnose begreifen zu können
Nach der ersten Feststellung der Demenz als Krankheit, sollten sich die Betroffenen selbst, wie auch die Angehörigen eine gewisse Zeit nehmen, die Diagnose anzunehmen. Dann sollten die wichtigen formalen Aspekte wie Sorgevollmacht und Patientenverfügung geklärt werden.
Folgende Aspekte sind bei der Pflege eines demenzkranken Menschen von essentieller Bedeutung:
- Die pflegebedürftige Person sollte genauso akzeptiert werden, wie sie ist.
- Emotionale Reaktionen wie Wut oder Aggressionen erfolgen kaum mit Absicht, daher sollte man auf Vorwürfe verzichten.
- Im späteren Verlauf der Krankheit können die Betroffenen ihr eigenes Verhalten nicht mehr kontrollieren und leben zunehmend in einer anderen Realität. Daher ist es wichtig, dass man immer wieder Entspannungen in Situationen bringen kann.
- Bei dieser herausfordernden und anstrengenden Pflege darf man sich selbst nicht vergessen.
Kommunikation bei Demenz
Bei der Kommunikation mit einem demenzkranken Menschen ist es wichtig darauf zu achten, dass man immer nur eine Sache auf einmal fragt oder sagt. Es sollten keine Fragen mit, warum, weshalb, wo und wann gestellt werden.
Anerkennung für das Geleistete sollte man zeigen, doch nicht auf Fehler hinweisen.
Hilfsangebote sollte man kennen und gegebenenfalls beanspruchen
Man sollte nicht davor zurückschrecken, sich frühzeitig Hilfe bei der Pflege zu holen. Dafür gibt es zahlreiche Angebote, die genutzt werden können. Sei es eine unterstützende Hand bei der Pflege oder aber jemand, der die Pflege selbst übernehmen kann. Durch einen festgestellten Grad der Pflegebedürftigkeit können Betroffene eine Menge Hilfeleistungen und eine Betreuung erhalten. Ebenso einen monatlichen Entlastungsbeitrag.
Klare Tagesstruktur bei Demenz
Menschen, die an Demenz leiden, brauchen klare Tagesabläufe und eine klare Tagesstruktur. Auch einfache Rituale und Regeln können zu einer besseren Sicherheit und Orientierung beitragen.
Hierbei ist auch wichtig, dass Aufgaben und Aktivitäten immer am selben Wochentag und zur selben Zeit stattfinden. Dasselbe gilt auch für das Essen. Von Patient zu Patient ist es unterschiedlich, welche Tageszeit sich besser für Demenzkranke eignet. Manche haben morgens noch eine bessere Aufnahmefähigkeit und Konzentration. Im Laufe des Tages lassen oftmals die körperlichen und kognitive Fähigkeiten nach. Große Uhren und Wandkalender können hervorragend als Orientierungshilfe dienen.
Rückzugsort bieten
Oftmals ist es ratsam, einen Ort der Ruhe und des Rückzugs bieten zu können. Hierfür kann man ein Kuschelnest errichten, welches als Rückzugsort genutzt werden kann. Besonders wichtig ist hierbei, dass sich der Betroffene dort wohl und geborgen fühlt.