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Altersflecken

Hygiene in der Pflege

In der Pflege ist die Einhaltung von Hygienemaßnahmen besonders wichtig, da dies zum Schutz von Infektionen notwendig ist. Beispielsweise wird durch das Desinfizieren der Hände eine Übertragung von Krankheitskeimen verhindert. Ganz unabhängig, in welchen Bereichen der Pflege gearbeitet wird, ob in der mobilen Hauskrankenpflege, im Krankenhaus oder in Pflegeheimen. Besonders in Zeiten von Corona ist die Einhaltung der Maßnahmen im pflegerischen Alltag wichtig. Doch Hygiene ist ein großer Begriff. Um was es sich dabei genau handelt, haben wir hier im Anschluss zusammengefasst.

Bedeutung und Definition von Hygiene

Unter Hygiene versteht man die Lehre von der Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung, sowie Förderung und Festigung der Gesundheit. Das heißt, die Aufgabe der Pflege ist es, die Wiederherstellung der Gesundheit des Menschen und diese zu erhalten. Der Begriff „Hygiene“ stammt von „Hygieia“ ab, eine griechische Göttin. Sie war Aushängeschild in der Mythologie für Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten. 

Im pflegerischen Alltag sind viele Bereiche vorhanden, in denen Hygiene besonders wichtig ist. Angefangen von der Hände- und der Körperhygiene bis hin zur Hygiene von hauseigenen Inventar, wie zum Beispiel die Reinigung von Matratzen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern.

Was ist eine Infektion?

Pathogene, also krankmachende Mikroorganismen sind die kleinsten Rivalen der Menschen, die eine Infektion hervorrufen können. Das menschliche Auge kann diese leider nicht erkennen. Daher ist die Bekämpfung so schwierig und fordert strenge Disziplin bei der Einhaltung gewisser Hygieneregeln.

Eine Infektion liegt dann vor, wenn sich Bakterien, Viren oder Pilze im Körper festsetzen und sich dort aktiv vermehren. Infektionen können „stumm“ verlaufen, das heißt ohne Krankheitszeichen verlaufen oder als Krankheit ausbrechen. Eine Infektionskrankheit selbst wird meistens mit typischen Symptomen, wie eine Schwellung, Schmerzen, Fieber, Rötungen oder Entzündungen begleitet. 

Der Begriff „Kontamination“ fällt oft im Zusammenhang mit einer Infektion. Eine Kontamination ist eine Verunreinigung mit Mikroorganismen. Beispielsweise bei Menschen, Gegenständen, wie zum Beispiel Matratzen oder Räume. Um Räume regelmäßig von schädlichen Mikroorganismen zu befreien, eignet sich die Desinfektion durch Kaltvernebelung. Bei diesem Verfahren entsteht durch die Zerstäubung von Wasserstoffperoxid (H2O2) eine Nebelwolke, die sich gleichmäßig im Raum ausbreitet und auf jeglichen Oberflächen sowie schwer erreichbaren Bereichen niederlässt. 

Hygiene in verschiedenen Einrichtungen

Besonders pflegebedürftige Menschen haben ein hohes Infektionsrisiko. Viele alte Menschen, die ein abgeschwächtes Immunsystem besitzen, befinden sich in häuslicher Pflege. Auch dort gilt es sich an grundlegende Hygieneregeln zu halten. Wie bereits erwähnt ist die Händehygiene besonders wichtig, um eine Keimübertragung zu verhindern. Viren und Bakterien können sich in Kleidungsstücken oder im Bettzeug befinden, wodurch sie wieder übertragen werden. Daher sollte regelmäßig eine mobile Matratzenreinigung durchgeführt werden. Professionelle Matratzenreinigungsunternehmen kommen bei Bedarf nach Hause und führen eine Reinigung vor Ort durch. In Zeiten mit Corona, zeigten sich Matratzenreinigungen in Pflegeheimen auch besonders effektiv, da somit eine Eindämmung erfolgen konnte. Für Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen empiehlt sich hier eine Pflegedienst Weiterbildung.

Übertragungswege von Erregern

Schmier- und Kontaktinfektionen, wie zum Beispiel durch Händekontakt oder aerogene Übertragung durch Tröpfcheninfektion sind die häufigsten Übertragungswege. Eine Ansteckung durch verunreinigte Lebensmittel oder Flüssigkeiten kann ebenfalls erfolgen, sowie eine invasive Behandlungsmaßnahme. Darunter fällt zum Beispiel, wenn ein Katheter gelegt wird. Aber auch direktem Schleimhautkontakt kann eine Übertragung erfolgen. 

Natürliche Köperöffnungen sind Eintrittspforten für Erreger sowie verschiedene Verletzungen der Haut oder Schleimhaut. Erreger können über die kleinsten Verletzungen in den Körper eindringen. Der Betroffene weiß unter Umständen gar nichts von der Läsion. 

Durchführung von Hygienevorschriften

Bei vielen Menschen ist die Vorstellung von „Sauberkeit“ sehr eigen und nach jahrelangen Praktizieren ein Umgewöhnen nicht sehr leicht. Es kann mit unter recht anstrengend werden, einen Pflegebedürftigen von der Einhaltung verschiedenen Hygienemaßnahmen zu überzeugen und diese über einen längeren Zeitraum auch einzuhalten. 

Als oberstes Ziel sollte die Gesunderhaltung der Haut des Pflegebedürftigen sein. Bei älteren Menschen, die sich noch eigenständig versorgen können, muss oftmals genauer hingesehen werden. Durch die geistige Abnahme oder eine körperliche Behinderung wird die Körper-, aber auch die Hautpflege etwas vernachlässigt. 

Um nicht eine unerwünschte Infektion hervorzurufen, ist die Einhaltung von Hygienevorschriften unumgänglich. Folgende Punkte sind für die persönliche Pflege des Pflegenden sowie zum eigenen Schutz einzuhalten:

  • Vor und nach jeder Pflegetätigkeit müssen die Hände gründlich gewaschen bzw. mit einem geeigneten Händedesinfektionsmittel desinfiziert werden. Da Wasser die Haus durch häufiges Waschen die Haut auslaugt, ist eine Händedesinfektion besser verträglich. Anschließend empfiehlt es sich, die Hände einzucremen, damit die Hände gesund bleiben. Ein weiterer Grund ist, dass sich Keime in rissiger und rauer Haut nicht ansiedeln können. Um eine weitere Keimansiedlung zu vermeiden, sind Fingernägel kurzzuhalten. 
  • Während der Pflegetätigkeiten werden lange Haare zu einem Zopf gebunden. 
  • Eine kochfeste Kleidung sollte ebenfalls während der Durchführung getragen werden. Viele Keime können eine Temperatur um 90 °C nicht überleben und normale Kleidung wird nicht als kochfest eingestuft. Des Weiteren empfiehlt sich eine Benutzung von Einwegkittel oder Einmalschürzen. 
  • Um einen sicheren Stand während den Pflegetätigkeiten zu gewährleisten, sollten trittfeste Schuhe ausgewählt werden. Diese sollten leicht zu reinigen und bequem sein.

Zu den Grundlagen der Hygiene in der Pflege gelten auch natürlich die Sauberkeit in der Umgebung. Das heißt, um die Keimanzahl in der Umgebung des Kranken so gering wie möglich zu halten, ist die Raum- und Wäschehygiene strikt einzuhalten.

  • Lüftung des Wohnraums mehrmals am Tag
  • Regelmäßige Anwendung von Flächendesinfektionsmittel, wenn der Fußboden feucht gewischt wird. Teppichböden sind einmal täglich zu saugen.
  • Um keine Zirkulation von Staub zu erzeugen, sollte beim Staubwischen ein angefeuchtetes Tuch benutzt werden.
  • Nach der Beendigung der Pflegetätigkeit sollte erzeugter Müll bzw. Schmutzwäsche aus dem Zimmer entfernt werden. 
  • Regelmäßiges Wechseln der Bettwäsche. Sollten Infektionskrankheiten vorhanden sein, empfiehlt sich die Verwendung von Einmaldecken oder -Kissen. Kleidung sowie Bettwäsche von Infektionserkrankten sollten getrennt von der restlichen Wäsche gewaschen werden.  
  • Bei einer Ganzkörperwaschung werden 2 Wachlappen benutzt (einer für das Gesicht und den Körper, der andere für den Genitalbereich). Anschließend sollten diese ausgekocht werden.
  • Bei ekzematösen Hauterkrankungen oder Pilzbefall sollte ein Einmalwaschlappen verwendet werden. Ebenso bei Harn- und Stuhlinkontinenz. Zum eigenen Schutz sollte der Pflegende Einmalhandschuhe tragen. 
  • Nach dem Gebrauch von Nachttöpfen, Urinflaschen, Waschschüssel oder ähnlichem sind diese ebenfalls sofort zu reinigen, gegebenenfalls zu desinfizieren. Auch hier ist ein Tragen von Einmalhandschuhen empfehlenswert.

Abschließend kann gesagt werden, dass eingehaltene Hygienerichtlinien wirksame Maßnahmen sind, um Pflegebedürftige vor möglichen Infektionen zu schützen sowie eine Ansteckung von pflegenden Personen zu vermeiden.