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Fußpilz

„Zeigt her eure Füße…“ – Fuß- und Nagelpilz

Es sind etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung, die unter Fuß- und Nagelpilz leiden. Lästiges Jucken und Hautrötungen, im Bereich des Fußes und Veränderung der Fußnägel, bringen die meisten Betroffenen, nicht mit einer Pilzerkrankung in Verbindung. Da viele der Betroffenen überhaupt nicht wussten, dass sie an einer Pilzerkrankung leiden, war auch der Arztbesuch mehr als spärlich. Sie konnten dann unbewusst den Pilz an Familienangehörige oder Sportkameraden weitergeben.

Der besondere Pilz

Pilze, sogenannte Dermatophyten, sind es, die die Haut eines Menschen befallen. Sie sind eine der wichtigsten Erreger von Pilzinfektionen. Generell können alle Hautbereiche davon betroffen sein, aber vermehrt treten sie an den Füßen (Tinea pedis) und Fußnägeln (Onychromykose) auf. Sie verbreiten sich durch Sporen, nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch von Tier zu Mensch. Die Sporen sind sehr resistent und können in der Kleidung, in Handtüchern, Badematten und Bodenbelägen mehrere Wochen überleben und somit auch ansteckend bleiben

Das Krankheitsbild

Eine Hautpilzinfektion beginnt meistens an den Füßen und hier an den Zehen. Dort befinden sich kleine feuchte Kammern, die dem Pilz perfekte Lebensbedingungen bietet. Meistens bemerkt man eine Infektion mit einem starken Juckreiz. Dabei zeigt sich die Haut gerötet und schuppt. Der weitere Verlauf zeigt sich dann so, die Pilzinfektion dehnt sich weiter aus. Der Rand tritt dann oft dunkler hervor, es können sich kleine Bläschen oder Pusteln bilden. In sehr schweren Fällen kann es zu dicken Schrunden kommen.
Eine Infektion der Fußnägel, zeigt sich meistens vom vorderen Rand her und vermehrt sich über die komplette Nagelplatte. Dabei wird die Nagelsubstanz, das Keratin, aufgelöst, wobei sich luftgefüllte Hohlräume entwickeln. Man sieht diese an weißen Streifen oder Flecken. Der infizierte Nagelbereich wird weißlich bis gelblich, wird dicker, bröckelig und porös. Oft ist auch das Nagelbett betroffen, was bedeutet, dass nachwachsende Nägel ebenfalls infiziert werden.

Typische Symptome von Nagelpilzbefall:

  • Brüchigkeit der Nägel und Abspalten einzelner Nagelschichten
  • weiße Streifen oder Flecken
  • entzündetes Nagelbett
  • Verdickung der Nagelplatte
  • weißliche bis gelblich-braune Verfärbungen

Die Diagnose

Im Grunde genommen, kann nur ein Arzt bestimmen, ob es sich um eine Pilzerkrankung handelt. Dazu nimmt er Proben von der befallenen Hautoberfläche und Fußnägel und untersucht diese mit einem Mikroskop. Die Untersuchung ist schmerzfrei. Aber so eine Untersuchung ist meist nicht ausreichend, um den Pilz zu lokalisieren. Deshalb wird der Arzt eine Pilzkultur anlegen, wobei damit nach etwa vier Wochen, die endgültige Diagnose erstellt werden kann. Alternativ kann auch eine molekularbiologische Methode angewandt werden. Damit wird Erbsubstanz des Pilzes nachgewiesen.

Die Therapie

Pilzerkrankungen sind gut zu behandeln. Sogenannte Antimykotika enthalten Wirkstoffe, die einen Pilz abtöten bzw. das Wachstum hemmen. Sind nur die oberflächlichen Nagelschichten befallen, kann man die Infektion äußerlich mit Tinkturen und speziellen Nagellacken behandelt werden. Ist der Pilz aber bereits tief in den Nagel eingedrungen, kann man davon ausgehen, dass der nachwachsende Nagel stets von neuem infiziert wird. Besteht so ein Fall, wird eine innerliche Behandlung mit Kapseln und Tabletten vorgenommen. Der pilztötende Wirkstoff wird dann die Nägel über die Blutbahn erreichen und lagert sich so in der Nagelmatrix ein. Welches Medikament zum Einsatz kommt, wird der Art an den Ergebnissen der Pilzkultur entscheiden. Kann man die Art des Pilzes nicht genau bestimmen, könnten Breitspektrum-Antimykotika eingesetzt werden, die dann gegen verschiedene Pilzen wirken. Es dauert aber eine bestimmte Zeit, bis der Pilz abgetötet ist. Denn in luftgefüllten Hohlräumen können Pilzsporen oft sogar Jahre überleben. Damit man dies überwindet, gibt es Salben, die von außen und innen auf den Nagel einwirken. Der Wirkstoff ist Kalium jodatum oder Harnstoff in hohen Konzentrationen. Die können dann die oberen Nagelschichten auflösen. Damit können die Wirkstoffe besser in die darunter liegenden Nagelschichten eindringen. Als Alternative bietet sich das Abfräsen der befallenen Nagelschichten an.
Ein Antipilzmittel muss regelmäßig angewendet werden und zwar solange bis der Nagel gesund nachwächst.

Vorbeugen einer Pilzinfektion

Mit den nachstehend aufgeführten Tipps kann eine Pilzinfektion der Nägel umgangen werden:

  • In Saunen, Schwimmbädern, Hotels nicht barfuß laufen
  • Handtücher, Badematten, Socken und Bettwäsche am besten über 60 Grad waschen, am besten kochen
  • bequeme Schuhe tragen, neben der richtigen Passform sollte der Schuh aus atmungsaktivem Material sein, um die Fußfeuchte schnell wieder abzutrocknen. Turnschuhe sollten tatsächlich nur zum Sport getragen werden. Wenn möglich jeden Tag ein anderes Paar Schuhe wählen, damit die getragenen Paare getrocknet werden können. Auch Socken sollten täglich gewechselt werden, auf natürliche Materialien achten.
  • die Nägel stets pflegen
  • Ein Diabetes sollte behandelt werden, was bedeutet, dass auf normale Blutzuckerwerte geachtet wird. Gerade bei Diabetikern ist die Fußpflege besonders wichtig.

Wenn es bereits zu einer Infektion gekommen ist:

  • wer sich infiziert hat, sollte ein eigenes Handtuch für seine Füße benutzen und das täglich wechseln
  • Nagelscheren oder Feile nach jedem Kontakt mit dem infizierten Nagel sorgfältig reinigen. Geschieht dies nicht, können sich der Pilz auf andere Körperregionen ausbreiten
  • die Socken bei mindestens 60 Grad Celsius waschen, nach der Therapie empfiehlt es sich, Socken und Schuhe zu desinfizieren, um so einer erneuten Infektion vorzubeugen
  • nicht barfuß laufen, weder zuhause noch in öffentlichen Einrichtungen.