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Rueckenschmerzen

Wenn jede Bewegung zur Qual wird – Rückenschmerzen

Unsere Wirbelsäule hat viele Gelenke und kann als Bewegungskünstler bezeichnet werden. Trotzdem leiden viele Menschen unter Rückenschmerzen, die so stark sein können, dass fast keine Bewegung mehr möglich ist und wenn nur unter starken Schmerzen.

Rückenschmerzen und viele Ursachen

Rückenschmerzen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Ein Großteil davon, leidet wenigstens einmal im Leben, an Rückenschmerzen. In einigen Fällen lässt sich eine klare Ursache für die Schmerzen im Rücken finden. Wird diese Ursache behandelt, so kann eine Behandlung durchaus erfolgversprechend sein.

Auslöser von Rückenschmerzen können sein:

Wirbelkörperbrüche:
50 von 1000 Patienten die unter Rückenschmerzen leiden, haben einen, oft sogar mehrere, gebrochene Wirbel. Diese können durch einen Unfall entstehen, aber auch bei einer Osteoporose, wenn der Patient beispielsweise älter ist.


Ursachen die außerhalb des Rückens liegen:
Bei 20 von 1000 Personen kann die Ursache eine Erkrankung an den Organen im Bauch sein. Das können Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sein, aber auch die Nieren. Darüber hinaus können Rückenschmerzen durch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse entstehen und nicht zuletzt auch durch eine Gürtelrose.


Entzündliche Erkrankungen:
Dabei handelt es sich meistens um rheumatische Erkrankungen.


Osteoporose:
Simpel ausgedrückt sorgt eine Osteoporose für morsche Knochen. Die Krankheit, die oft Frauen in den Wechseljahren haben, besteht ein Mangel an härtendem Mineralsalzeintrag. Die Knochen verlieren ihre Festigkeit und Elastizität und können schneller brechen. Dabei sind die Wirbelkörper oft als erstes betroffen. Sie sinken zusammen und lässt die Rückenmuskulatur und die Bänder erschlaffen. Die Folge kann dann ein osteoporotischer Rundrücken, heftige Schmerzen und Einschränkung in den Bewegungen, sein. Wirbel können mitunter auch brechen.


Infektionen:
Auch Keime an der Wirbelsäule können verantwortlich für Rückenschmerzen sein. Sie können über Spritzen oder bei Operationen in den Körper gelangen und über das Blut in die Wirbelsäule. Infektionen beobachtet man aber meistens nur bei Menschen. die ein geschwächtes Immunsystem haben.


Verengung des Rückenmarkkanals (Spinalkanalstenose):
Auch das kann Rückenschmerzen verursachen. So eine Verengung kann im Alter durch Verschleiß der Wirbelsäule entstehen. Die Schmerzen können in beide Arme ausstrahlen und sich unter Ruhe verbessern.


Bandscheibenvorfälle und Bandscheibenvorwölbungen:
Zwischen zwei Wirbeln liegt jeweils eine Bandscheibe. Werden diese herausgedrückt, kann das auf die Nerven drücken und Rückenschmerzen auslösen. Die Schmerzen können ausstrahlen und die Muskelkraft gestört sein. Es gibt aber auch Menschen die eine geschädigte Bandscheibe haben, ohne dass irgendwelche Beschwerden auftreten. Wird in einer CT- oder MRT-Untersuchung ein Bandscheibenvorfall entdeckt, so muss dieser nicht unbedingt die Ursache für Rückenschmerzen sei.

Wie sieht die Diagnostik aus?

Gehen Patienten mit Rückenschmerzen zum Arzt, müssen einige Fragen geklärt werden:

  • Ist es ein Notfall, der sofort und dringend behandelt werden muss?
  • Findet sich die Ursache am Rücken direkt oder an deren Körperstellen?
  • Kann eine behandelbare Ursache für die Schmerzen gefunden werden?

Dazu wird der Arzt zuerst eine Anamnese aufstellen. Daran schließt sich eine Untersuchung des Rückens und je nach Beschwerden, auch anderer Körperregionen an. Kann ein Notfall nicht festgestellt werden, endet die Diagnosestellung hier erst einmal. Der Arzt wird die Erkrankung dann als nicht-spezifische Rückenschmerzen einordnen. Das bedeutet, Rückenschmerzen ohne deutliche Ursache. Darauf wird der Arzt die Therapie aufbauen und gezielt die Beseitigung der Schmerzen bekämpfen.
Zeigen sich hingegen spezifische Beschwerden, werden weitere Untersuchungen fällig, Wie genau die aussehen, wird von der Verdachtsdiagnose abhängen.
Bildgebende Verfahren, wie eine Kernspintomographie oder Röntgenaufnahmen, werden oft bei Verdacht auf eine Nervenschädigung oder auf einen Knochenbruch eingesetzt. Besteht der Verdacht, dass es sich bei den Rückenschmerzen, um eine Entzündung handelt, oder sind innere Organe betroffen, können Laboruntersuchungen fällig werden.

Bei welchen Beschwerden ist ein Arztbesuch angebracht?

Weniger als die Hälfte aller Patienten, die unter Rückenschmerzen haben, gehen damit zum Arzt. Oft ist das Wissen der Grund, dass die Schmerzen zwar hinderlich sind, aber nicht gefährlich. Oft verschwinden die Schmerzen oft von selbst wieder.
Haben Patienten zum ersten Mal starke Rückenschmerzen, mit denen die täglichen Aktivitäten stark eingeschränkt sind, ist ein Besuch beim Arzt sinnvoll. Dieser wird abklären, ob hinter den Schmerzen eine gefährliche Ursache steckt.


Hinweise auf eine spezifische Ursache und Warnhinweise:

  • Wenn die Schmerzen in ein oder in beide Beine ausstrahlen und deutliche Gefühlsstörungen vorliegen. Das könnte auf eine Nervenschädigung oder Nervenreizung hindeuten.
  • Treten Gefühlsstörungen im Gefäß auf, begleitet mit Schwierigkeiten den Urin und den Stuhlgang zu kontrollieren, so kann dies ebenfalls auf eine Nervenschädigung hindeuten.
  • Schmerzen die plötzlich auftreten, beispielsweise nach einem Sturz, können auf Knochenbrüche hindeuten. Beim älteren Menschen können Wirbel durch eine Osteoporose, selbst bei Husten oder Niesen, einfach brechen.
  • Bestehen Beschwerden wie Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, so können diese Symptome auf Infektionen oder sogar auf eine Krebserkrankung hinweisen. Es kann aber auch entzündliche Gelenkerkrankung dahinter stecken.

Unspezifische Ursachen bei Rückenschmerzen

Hexenschuss:

Spricht man von einem Hexenschuss (Lumbago) so ist das noch keine Diagnose. Es handelt sich dabei um einen Überbegriff für akute Nervenschmerzen, der im Grunde genommen, nichts über die Ursache aussagt. Als Auslöser für einen Hexenschuss können plötzliche Schmerzen bezeichnet werden, wie etwa eine Einengung der Nerven oder verspannte Muskeln. Sie können durch ungeschickte Bewegungen, aber auch durch Unfälle oder eine starke Belastung auftreten. Normalerweise klingt der Schmerz nach relativ kurzer Zeit wieder ab.

Ischias:

Ischias kann man deutlicher eingrenzen, als das beim Hexenschuss ist. Ein Schmerz, der aus dem Kreuzbein in das Gesäß ausstrahlt und dann über die Oberschenkelhinterseite bis zum Fuß reichen kann, wird als Ischias gedeutet. In schwereren Fällen kann es auch zu Gefühlsstörungen oder sogar Lähmungen kommen. Genau wie beim Hexenschuss auch, kann der Ischiasschmerz viele Ursachen haben. Oft kommt der Schmerz aber von den Bandscheiben.