Mögliche Ursachen für Schmerzen beim Sex bei Männern
Wer Schmerzen beim Sex hat, kann den Akt nicht genießen. Gerade bei Männern gibt es zahlreiche mögliche Ursachen für die Schmerzen. Nicht alle sind auf Anhieb erkennbar. Wer die verschiedenen Auslöser kennt, kann im Fall der Fälle schnell und gezielt reagieren.
So drücken sich die Schmerzen beim Mann aus
Je nach Ursache machen sich die Beschwerden in unterschiedlicher Form bemerkbar. Manche Schmerzen klingen direkt nach dem Geschlechtsverkehr wieder ab, andere halten länger an. Auch die Intensität des Schmerzes kann je nach Fall variieren. Manche Beschwerden treten an einer bestimmten Stelle auf, andere ziehen sich über einen größeren Bereich oder betreffen ganze Körperareale. Es kann sein, dass die Schmerzen sogar unabhängig vom Sex später wieder auftreten, obwohl sie durch Sex ausgelöst wurden.
Handelt es sich um einen Notfall, muss sofort gehandelt werden. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn die Eichel durch eine nach hinten gestreifte Vorhaut abgeschnürt wird und das Blut nicht mehr zirkulieren kann. Die Rede ist dann von einem sogenannten Penisbruch. Wenn die Hoden schmerzen, ist das wiederum kein Grund zur Panik. Schon geringfügige Quetschungen können zu einem unangenehmen Gefühl in diesem sensiblen Bereich führen.
Manchmal kommt es vor, dass es nicht zu einem Samenerguss während des Akts kommt. In dem Fall verspüren einige Betroffen ein leicht schmerzendes Gefühl in den Hoden. Dieser Schmerz kann so lange andauern, bis es erneut zum Samenerguss kommt. Werden die Schmerzen direkt nach dem Orgasmus stärker oder es kommt zu einem leichten Kribbeln, ist das ebenfalls kein Grund zur Panik. Viele Störungen sind nur vorübergehend.
Andere Ursachen für Schmerzen
Handelt es sich um eine Verengung oder um eine Entzündung der Vorhaut, ist das keine Lappalie mehr. Vermieden werden können Schmerzen in diesem Bereich, indem die Vorhaut weder gezerrt, noch gedehnt oder anderweitig verletzt wird. Durch die mechanische Beanspruchung kann es zu kurzfristigen und lange anhaltenden Schmerzen kommen.
Auch Schmerzen im Bereich des Dammes oder im Analbereich sind keine Seltenheit. Kommen Schmerzen bei Urinieren dazu, kann es sich eventuell um eine Blasenentzündung handelt. Generell sollte eine Entzündung der Prostata von einem Arzt ausgeschlossen werden, wenn die Schmerzen in diesem Bereich anhalten.
Neben den erwähnten Auslösern für Schmerzen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme, die das Sexualleben belasten können. Dazu gehören neben psychischen Faktoren auch chronische Schmerzen im Rücken, den Gelenken oder der Hüfte. In den Bereich der psychischen Auslöser gehört die „Eichelphobie“. Hier entstehen die Schmerzen vor allem durch die Angst vor dem Verkehr als solchem. In dieser Situation ist ein Besuch beim Experten sicherlich eine gute Idee.
In diesem Fällen ist der Gang zum Arzt unabdingbar
Sobald weitere Anzeichen mit den Schmerzen beim Sex einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Befindet sich zum Beispiel Blut im Urin? Oder bestehen akute Beschwerden beim Urinieren? Auch Fieber, Schüttelfrost und andere erkältungsähnliche Symptome treten mit Schmerzen beim Sex meist dann auf, wenn es sich um etwas Ernstes handelt. Der Arzt sollte Betroffene in diesem Fall gründlich untersuchen, die Diagnose stellen und den Patienten entsprechend behandeln.
Schmerzen beim Sex sind ganz bestimmt nichts Seltenes oder Peinliches. Deshalb können sich Männer mit diesem Problem an den Hausarzt oder wahlweise an den Urologen wenden. Diese Ärzte leiten Betroffene bei Bedarf an einen Spezialisten weiter, der wieder Untersuchungen vornimmt. Manchmal wird eine psychologische Betreuung benötigt, ein anderes Mal ist der Hautarzt der richtige Ansprechpartner. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Ursachen für Schmerzen abgeklärt werden, um schlimme Ursachen oder ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Zudem erhöht sich der Lebenskomfort beträchtlich, wenn Sex ohne Schmerzen wieder funktioniert.
Die Phimose
Falls sich die Vorhaut nicht mehr ohne Probleme über die Eichel zurückschieben lässt, kann eine Phimose vorliegen. Manchmal besteht diese Erkrankung bereits seit der Kindheit und wurde nicht diagnostiziert. In anderen Fällen kann sich die Krankheit in der Folge Diabetes vorkommen, weil Infektionen hierdurch begünstigt werden.
Generell ist es für die Hygiene in diesem Bereich extrem unpraktisch, wenn die Vorhaut zu eng am Penis anliegt. In schweren Fällen kann sich sogar die Harnröhre verformen. Schmerzen beim Sex sind quasi vorprogrammiert.
Meistens kann eine Phimose durch eine medizinische Beschneidung behoben werden – unabhängig vom Alter des Patienten. Allerdings kommt es vor, dass sich die Vorhaut abermals verengt und der Eingriff wiederholt werden muss. Wichtig zu Wissen für Betroffene ist, dass eine Phimose das Risiko erhöht, an Peniskrebs zu erkranken. Durch die regelmäßige Untersuchung und eine gute Hygiene wird das Risiko wiederum gemindert.
Zu kurzes Vorhautbändchen
Liegen die Ursachen in einem zu kurzen Vorhautbändchen (Frenulum breve), ist der Sex natürlich beeinflusst, weil es sich um eine sehr erogene Zone handelt. Manchmal ist das Bändchen bereits von Geburt an zu kurz, manchmal handelt es sich um eine Verkürzung in der Folge einer Verengung. In jedem Fall geht diese Ursache nicht von alleine weg, sondern muss von einem Arzt behandelt werden.
Ein Urologe durchtrennt das Bändchen chirurgisch. Hier handelt es sich um eine vergleichsweise kleinen Eingriff. Manchmal ist es nötig, dass das Bändchen durch das Einsetzen von Eigenhaut verlängert werden muss. Auch dieser Eingriff verläuft in der Regel schnell und unkompliziert. Wenn das Vorhautbändchen nach einem solchen Eingriff wieder länger ist, werden weder beim Sex noch bei der Masturbation Schmerzen auftreten.
Entzündete Vorhaut und Eichel
Wenn der Penis entzündet ist, betrifft dieses Problem in vielen Fällen die innere Vorhaut und die Eichel selbst. Dass das nicht nur zu Schmerzen während dem Sex führt, ist selbstverständlich. Wer eine Phimose hat, neigt auch zur entzündeten Vorhaut und Eichel. Das kommt gerade bei kleinen Jungen hin und wieder vor, bei Erwachsenen seltener. Gerade Männer mit einem ausgeprägtem Sexualleben können betroffen sein, weil sexuell übertragbare Krankheiten wie Herpes und Chlamydien zu einer Besiedlung mit Bakterien führen. Daraus kann sich ein Teufelskreis entwickeln: Die Krankheit wird an die Partnerin übertragen und umgekehrt.
Wer den Penis entweder zu wenig gründlich oder in übertriebenem Maße reinigt, riskiert eine entzündete Vorhaut und eine entzündete Eichel zu bekommen. Wenn zusätzlich Stress hinzukommt oder die natürliche Barriere der Haut gestört ist, nimmt das Risiko für eine solche Entzündung zu. Schmerzen beim Sex treten dann zeitnah auf. Typische Anzeichen sind Rötungen, ein Zurückziehen der Vorhaut und Ausfluss.
Die Penisverkrümmung
Meistens ist der Penis nicht ganz gerade. Wenn der Penis sich allerdings zum Beispiel nach einem Penisbruch sehr stark krümmt, kann das zu Schmerzen beim Sex führen. Damit es nicht zu einer Ruptur des Penis kommt, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, der einen entsprechenden Eingriff vornimmt.
Die Penisfraktur
Weist der Penis einen sichtbaren Knick auf oder es kommt zu einem knackenden Geräusch während des Akts, kann der Penis eventuell gebrochen sein. Meistens tritt ein solcher Bruch während dem Geschlechtsverkehr auf und ist nicht zu übersehenen. Betroffene haben zudem Schmerzen.
Der Priapismus (Dauererektion)
Wird der harte Penis nicht durch Erregung hervorgerufen, handelt es sich eventuell um eine krankhafte Aufrichtung, die auch zu Schmerzen führen kann. Hier staut sich zu viel Blut im Schwellkörper, das von alleine nicht oder nur schwer wieder abfließen kann. Betroffene sollten zeitnah einen Arzt aufsuchen, denn der Priapismus kann den Schwellkörper unter Umständen nachhaltig schädigen. Ursachen gibt es für diese Krankheit viele. Der Einfluss von Drogen oder von Alkohol kann dazu führen. Auch die Epilepsie oder Medikamente gegen Bluthochdruck bringen die Symptome mit sich.
Wurde eine sogenannt SKAT ausgeführt, kann es ebenfalls zu einer unerwünschten und schmerzhaften Dauererektion kommen. Hier spritzt sich der Mann mit einer Nadel ein Medikament, das zu einer Erektion führt. Es handelt sich um eine Art Potenzmittel, das Schmerzen und eine anhaltende Schwellung mit sich bringen kann.
Die Penisverhärtung und andere Hautprobleme
Entstehen Schwellungen, Knoten oder Narben unter der Haut, kann es sich um eine Penisverhärtung handeln. Gut zehn Prozent der Männer sind einmal im Leben davon betroffen. Es kann zu Schmerzen beim Sex kommen, weil die knotigen Veränderungen reiben und unter Umständen entzünden.
Neben der Penisverhärtung gibt es noch eine ganze Reihe weitere Hautreaktionen, die zu Schmerzen beim Sex führen. Besonders häufig kommen allergische Reaktionen und der Herpes genitalis als Ursache in Betracht.
Die Harnröhrenentzündung
Die Harnröhrenentzündung führt ebenfalls zu Schmerzen beim Sex und darüber hinaus. Meistens gelangen während des Verkehrs Erreger direkt in die Harnröhre, die früher oder später Symptome wie Schmerzen verursachen. Auch eine vergrößerte Prostata kann zu einer Harnröhrenentzündung führen. Wichtig ist, dass sich nicht nur der Betroffene selbst, sondern auch die Partnerin untersuchen lässt, denn es handelt sich um eine ansteckende Krankheit. Manchmal breitet sich die Harnröhrenentzündung in Richtung der Prostata aus, wenn man nicht rechtzeitig einen Arzt aufsucht und professionell behandelt wird.
Die chronische Entzündung der Prostata
Ist die Prostata entzündet, führt das zu Schmerzen beim Sex. Zudem kommen Beschwerden beim Urinieren vor und der Bereich um den Damm schmerzt ebenso wie der Penis selbst und die Hoden. In besonders schweren Fällen betreffen die Schmerzen den gesamten Unterleib und machen sich auch unabhängig vom Geschlechtsakt bemerkbar. Behandelt wird diese Erkrankung mit Medikamenten, die den Beckenboden aktiv entspannen. Zudem tut der Arzt etwas gegen die Entzündungen, die sich auf den ganzen Organismus negativ auswirken können. Entspannungsübungen und Übungen für eine gestärkte Beckenbodenmuskulatur können in eher milden Fällen ebenfalls helfen. Ärztlicher Rat sollte generell eingeholt werden, wenn Missempfindungen während des Wasserlassens oder beim Sex auftreten.