- Symptome von Mundtrockenheit
- Wodurch entsteht Mundtrockenheit/ Auslöser
- Häufig betroffene Patientengruppen
- Folgen eines trockenen Mundes
- Mundtrockenheit richtig behandeln
Was den Mund wirklich austrocknen lässt und auch trocken hält, ist die Hyposalivation (Speichel Unterproduktion).
Symptome von Mundtrockenheit
“Wenn die Spucke weg bleibt“ –
Diese Floskel ist so gut wie jedem bekannt, denn den fehlenden Speichel bemerken Sie ungemein schnell. Sie haben Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken und haben ein andauerndes Durstgefühl. Die fehlende Befeuchtung kann sich zudem auf die eigene Fähigkeit zu sprechen auswirken. Betroffene erfahren oft ein Wegbleiben der Stimme oder eine deutlich bemerkbare Änderung der Stimmlage. Häufig wird es als Krächzen beschrieben. Hier dient der Speichel für gewöhnlich als Schmiermittel. Gleiches gilt für den Rachenraum, wo das Fehlen des Speichels auch für die Schluckbeschwerden verantwortlich ist.
Wodurch entsteht Mundtrockenheit
Zunächst ist es unerlässlich, zwischen Xerostomie und der sogenannten Hyposalivation, einer Speichel-Unterproduktion, zu unterscheiden.
Bei der Xerostomie handelt es sich nämlich lediglich um die persönliche Wahrnehmung, einen trockenen Mund zu haben, während sich bei Hyposalivation ein tatsächlicher Mangel an Speichel nachweisen lässt. Das Problematische: diese beiden Diagnosen gehen nicht zwingend Hand in Hand. Sehr oft gibt es Patienten, die über einen trockenen Mund klagen, obwohl ihre medizinischen Werte im Normalbereich liegen.
Auslöser erhöhte Medikamenteneinnahme:
Der Zusammenhang erklärt sich über die tendenziell höhere Menge an benötigten Medikamenten, beispielsweise mit steigendem Alter. Mundtrockenheit ist eine der häufigsten Nebenwirkungen von Medikation aller Art. Ähnliches kann bei Patienten mit Krebsleiden festgestellt werden, die einer Chemotherapie oder einem Strahlenverfahren im Hals- und Rachenraum ausgesetzt wurden, da diese Bestrahlung die für die Speichelproduktion wichtige Kopfspeicheldrüse schädigen kann.
Auslöser Alltag:
Ist zu wenig Flüssigkeit vorhanden, fährt der Körper zweitrangige Aktivitäten, wie die Speichelproduktion, herunter, um überlebenswichtige Systeme optimal zu versorgen. Eine solche Dehydration kann auch durch übermäßigen Alkohol- oder Kaffeekonsum entstehen. Ein weiteres Genussmittel, auf das ein trockener Mund zurückführbar sein kann, ist Tabak. Der Rauch bewirkt eine Verengung der Blutgefäße in der Mundschleimhaut, was deren Durchblutung enorm erschwert und folglich zum Austrocknen führt. Denselben Effekt hat der Konsum von THC-haltigen Produkten,sowie Amphetaminen.
Häufig betroffene Patientengruppen
Oft sind es gerade ältere Patienten,
Patienten mit hoher Medikamenteneinnahme,
Chemotherapie-Patienten oder aber auch Schnarch-Patienten, die von Mundtrockenheit betroffen sind.
Bei Frauen während der Menopause ist Mundtrockenheit ebenso bekannt. Doch neben Schweißausbrüchen und Hitzewallungen werden die trockenen Mundschleimhäute in den Wechseljahren oft übersehen. Tatsächlich berichten knapp 70% der Frauen von Problemen mit einem trockenen Mund in dieser Lebensphase. Über starke Beschwerden klagen dabei wiederum knapp 50%.
Ein trockener Mund ist des Weiteren eine der Haupt-Begleiterscheinungen bei Menschen, die unter dem Sjögren-Syndrom leiden.
Diese chronische Autoimmunkrankheit greift die Speicheldrüsen an. Die Erkrankung macht dabei allerdings nicht im Mund halt. Sjögren-Patienten benennen grundsätzlich auch trockene, juckende Augen und Nasenschleimhäute als Beschwerden. Weitere Anzeichen für ein Sjögren-Leiden sind Müdigkeit, Depressionen, Arthritis sowie das Raynaud-Syndrom (Weißfingerkrankheit).
Folgen eines trockenen Mundes
Gelegentliche Mundtrockenheit bietet kaum Anlass zur Sorge. Wird der trockene Mund jedoch zum Normalzustand, können unschöne Folgen auftreten. Gerade für die Gruppe an Patienten, die unter Hyposalivation leiden, aber keine subjektive Trockenheit verspüren, ist es wichtig, die Anzeichen zu kennen und einen eventuellen Besuch bei HNO oder Zahnarzt in Erwägung zu ziehen. Fehlender Speichel oder dessen veränderte Zusammensetzung kann teilweise katastrophale Folgen für das Gebiss haben. So kann eine Änderung im pH-Wert des Speichels die Zähne für allerlei Bakterien angreifbar machen. Die Folge ist der Klassiker unter den Zahnerkrankungen – Karies.
Mundtrockenheit kann zudem eine Reihe von Folgen haben, die zwar das Gebiss an sich nicht schädigen, allerdings andere Unannehmlichkeiten in der Mundhöhle auslösen. Besonders zu nennen ist hier die Zunge. Wenn der ständige Kontakt mit Speichel ausbleibt oder reduziert wird, wird die Zunge rissig und merklich klebrig. Das Gewebe im Mund bleibt auch von der Trockenheit an sich nicht verschont. So spüren Betroffene merklich ein Aufrauen der gesamten Mundhöhle. Dazu zählen neben der Zunge auch Zahnfleisch und Lippen. Gerade die Letzteren tendieren dazu, ähnlich wie die Zunge, rissig und spröde zu werden. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern fördert auch Infektionen. Im Härtefall droht eine Speicheldrüsenentzündung, die wiederum die Speichelproduktion beeinträchtigen kann.
Mundtrockenheit richtig behandeln
Die grundlegende erste Maßnahme bei der Behandlung von Mundtrockenheit ist jedem möglich und einfach in der Anwendung, auch wenn es an Disziplin erfordert, es auf Dauer umzusetzen: Wasser trinken. In den meisten Fällen trocknet der Mund aufgrund einfacher Dehydration aus. Es gilt also, den Wasserhaushalt des Körpers zu erhöhen. Dabei funktioniert es allerdings nicht, mal eben einen halben Liter Wasser um den Durst zu bekämpfen. Vielmehr ist es wichtig, dass dem Körper durchgängig eine Reserve zur Verfügung gestellt wird. Das bedeutet für einen Menschen mit einem Körpergewicht von 75kg etwa 2,5 Liter Wasser am Tag zu trinken. Insbesondere bei Problemen mit einem trockenen Mund empfiehlt es sich hier, einen Spritzer Zitrone hinzuzufügen, da die Säure stimulierend auf die Speichelproduktion wirken kann.
Neben medizinischen Vorkehrungen spielen auch psychologische Faktoren eine nicht unerhebliche Rolle. Im Alltag erleben wir Mundtrockenheit meistens kurz vor einer Rede oder im Streit. Jedenfalls immer dann, wenn wir die Situation als besonders stressig empfinden. Es ist eine natürliche Schutzreaktion unseres Körpers, in solch einer Situation die Speichelproduktion herunterzufahren. Therapieren Sie hier die Xerostomie direkt, indem Sie lernen, sich vom Stress selbst zu befreien. Dabei können sowohl spezielle Entspannungstechniken helfen, als auch eine psychologische Beratung. Sie können jedoch immer mit natürlichen Hilfsmitteln gegensteuern. Eines der besten Mittel gegen Mundtrockenheit sind xylitholhaltige Hafttabletten. Aufgrund der natürlichen Inhaltsstoffe und der Tatsache, dass sie frei von Alkohol, Zucker und Gluten sind, können diese Hafttabletten sorglos bei den meisten Patientengruppen angewendet werden. Egal ob eine Krankheit vorliegt oder einfach nur, um das Gefühl eines trockenen Mundes zu bekämpfen. Grundsätzlich wird hier mit dem Ansatz gearbeitet, den Speichelfluss durch die zeitverzögerte Abgabe von Xylitol, einem natürlichen Zuckerersatzstoff, anzuregen. Durch die Haftung dieser Tabletten am Zahnfleisch besteht auch in der Nacht keine Verschluckungsgefahr. Somit können die natürlichen Hafttabletten zu jeder Tageszeit verwendet werden.