Es gibt ein altes Sprichwort, dass immer noch Gültigkeit hat. Es lautet „Wer rastet, der rostet“. Gemeint ist damit, dass auch Menschen mit Demenz etwas für ihre geistige Fitness tun können. Da die Technik, auch bei Senioren Einzug gehalten hat, können Videospiele das Gedächtnis trainieren.
Mit Gaming gegen die Demenz?
Videospiele sind längst nicht mehr nur das Privileg von jungen Menschen. Der Gaming-Markt bietet für jedes Alter und für jeden Geschmack, ein passendes Videospiel an. Dabei können die Spiele nicht nur die Denkfähigkeit trainieren, sondern auch das Gedächtnis. Man geht davon aus, dass sich das Risiko an Demenz zu erkranken, verringert. Der Spiele-Markt bietet für die „Silvergames“ entsprechende Videospiele an. Es gibt Spiele, wo der Spieler reale Bewegungen vor dem Bildschirm nachahmen kann, was die Motorik- und Koordinatsfähigkeit steigert.
Konnten Senioren früher Fußballspielen, Basketball, Kegeln oder Motorrad fahren, wird das mit zunehmenden Alter und vor allen Dingen mit Demenz, immer schwieriger. In der virtuellen Spielwelt hingegen, kann das alles wieder gemacht werden. Die Spiele halten den Geist wach und fördern sogar das räumliche Vorstellungsvermögen. Videospiele bringen gerade im Hinblick auf Demenz sehr gute Effekte. Studien zufolge kann Sport und Bewegung bei Demenz sinnvoll sein. Dadurch bilden sich sogenannte neue Nervenzellen im Hippocampus (eine Stelle in der Hirnregion). Sie spielen eine starke Rolle für Erinnerungen und für die Überführung ins Langzeitgedächtnis. Neurowissenschaftler haben aber herausgefunden, dass Bewegungsabläufe wie sie im Video angezeigt werden, eine ähnliche Auswirkung auf das Gehirn haben, wie es auch in der realen Welt zu finden ist. Für Senioren gibt es viele Denk- und Geschicklichkeitsspiele. Aber auch Action-Games liegen in der Gunst der älteren Menschen weit vorne. Wer sich die Spiele regelmäßig ansieht, kann nicht nur eine vorbeugende, sondern auch eine verlangsamende Wirkung hinsichtlich dem Risiko an Demenz zu erkranken erzielen.
Zocken auch im Alter?
Experten haben herausgefunden, dass es sinnvoll sein kann, wenn Videospiele bei älteren Menschen eingesetzt werden. Damit kann präventiv gegen verschiedene Krankheiten, wie etwa Demenz, vorgegangen werden. Wissenschaftler haben ältere Menschen das Super-Mario64 spielen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass es eine Zunahme der sogenannten Grauen Substanz in gewissen Regionen des Gehirn gibt. Die Substanz setzt sich aus Nervenzellkörper, Weiße Substanz und vor allem aus Leitungsbahnen zusammen. Je mehr Graue Substanz in Hirnregionen festgestellt wurde, desto höher waren die Intelligenzwerte. Bei Senioren die das Spiel Super-Marion gespielt hatten, stieg die Graue Substanz im Hippocampus erheblich an. Außerdem besserte sich das Kurzzeitgedächtnis der Senioren. Der Abbau Grauer Masse, kann demzufolge gegengesteuert werden. Das kann bedeuten, dass die Spieler nicht nur schneller reagieren, sie waren auch konzentrierter als nichtspielende Senioren. Das Gehirn arbeitet deshalb nachweislich wesentlich effizienter.
Mit Videospielen zum Wachstum von Hirnregionen?
Zudem stellte man fest, dass gewisse Hirnregionen, gerade beim Videospielen wachsen. Das bedeutet, dass beispielsweise mit Super Mario 64 die Hirnregionen trainiert werden können. Dabei sah man deutliche Strukturveränderungen, die für Erinnerungen, strategisches Planen und für feinmotorische Fähigkeiten zuständig sind. Die Testphase dauert etwa 20 und 30 Minuten. Danach wurden die Senioren untersucht, wobei sich herauskristallisierte, dass die Senioren, die mit Computern spielten, im präfrontalen Kontext, ein höheres Gewinn-Wachstum hatten.
Welche Spiele sind gut geeignet?
Als erstes sollten Spiele Spaß bringen. Zudem ist es wichtig, dass Mitspieler und Mitspielerinnen die an Demenz leiden, nicht überfordert werden. Leiden Senioren unter Unruhe oder Depressionen, kann ein Spaziergang oder leichte Gymnastik die bessere Beschäftigung für den Patienten sein. Das Stadium einer Erkrankung sollte stets im Fokus stehen. Wer Zeit seines Lebens lieber mit Karten- oder einem Brettspiel gespielt hatte, der wird es wahrscheinlich immer noch lieben. So können Spiele darauf zielen, dass Erinnerungen, die das Langzeitgedächtnis erforderlich machen, mit einem Beschäftigungs- und Gedächtnistraining gut geeignet sind. Hierfür gibt es einige Ansätze, wie etwa „Memory“ oder „Die große Sprichwort-Box“.
Beliebte Videospiele für Senioren mit Demenz
Ein Experte an der Technischen Universität München, hat herausgefunden, dass es durchaus Sinn macht, gezielt Videospiele bei Senioren mit Demenz einzusetzen. Damit kann präventiv gegen Demenz vorgegangen werden. Es werden die Senioren angesprochen, die nicht mehr mobil sind und sich stets in immer gleichen Räumen aufhalten. Der Hippocampus wird dabei kaum trainiert. Während Jugendliche stets ermahnt werden, die Spieldauer für das Spielen am PC einzugrenzen, ist das bei Senioren mit Demenz nicht notwendig.
Fazit:
Damit Senioren mit Demenz ihren Alltag geistig und fit gestalten können, gibt es nicht nur Brettspiele oder Kartenspiele, die das Gedächtnis trainieren. Auch mit einfachen Kreuzworträtseln kann das Langzeitgedächtnis aktiviert werden. Durch eine Technik, die auch der ältere Mensch versteht, kann das Gedächtnis mit Videospielen trainiert werden. Es gibt für Senioren mit Demenz, ganz auf die Situation angepasste Spiele, die helfen können, damit auch der demenzkranke Senior einen ausgefüllten Alltag hat.