Sie sollen ab sofort zugelassen sein. Die Rede ist von Corona-Selbsttests. Selbst in Supermärkten und Discountern sollen sie erhältlich sein. Man kann sie dann zuhause anwenden. Aber bei Aldi und Co. liegt noch nichts vor. Die Ergebnisse dabei, sollen aber hinter den professionellen PCR- oder Schnelltests liegen, also nicht so genau sein. Wie geht es also weiter?
Was für Corona-Tests sind eigentlich zugelassen?
Es wird hierzulande drei Schnelltests zugelassen:
- „Clinitest Rapid Covid-19 Self Test“, er wird von Healgen Scientific angeboten
- „Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card“ von Xiamen Boson Biotech
- „Lyher Covid-19 Antigen-Schnelltest (Nasal) von Hangzhou Laihe Biotech
Was nun andere Tests betrifft, so sind die nur für professionelle Anwendung und für medizinisches Personal vorgesehen.
Wie gut sind diese Antigen-Schnelltests?
Die bekannten PCR-Testungen als sogenannter „Goldstandard“ sicher sind, sind die Antigen-Schnelltests dagegen aber etwas unsicher. Diese Tests sollen hochvariabel, dennoch kann man den Herstellern nicht immer trauen, so eine Tropenmedizinerin an der Universitätsklinik von Heidelberg. Aber es gibt auch sehr gute Schnelltests, das bedeutet, dass die besten davon etwa 80 Prozent der Infektionen erkennen. Liegt eine hohe Viruslast vor, sollen es sogar 95 Prozent sein. Zudem sind die Tests einfach durchzuführen. Es brauche nur eine einmalige Einweisung und Laien könnten diesen Test auch durchführen. Wie ausdrücklich betont wird, können aber nicht alle Tests die der Markt bietet, auch für eine selbständige Testung für zu Hause gelten.
Wann sind Schnelltests zu empfehlen?
Gerade in der Pandemie sollte man genau überlegen welche Tests wo eingesetzt werden können. So vergehe viel Zeit zwischen einem PCR-Test und der Überlieferung des Ergebnisse, als auch der zu erwartenden Konsequenzen. Man kann ja davon ausgehen, dass gerade in der Pandemiekontrolle, neben der guten Qualität der Tests auch die Schnelligkeit entscheidend sein muss. Diese Antigen-Tests haben aber auch einen sehr großen Vorteil. Sie können schnell vor Ort zum Einsatz kommen und zwar ohne großes Gerät, kann schnell ein Ergebnis vorliegen.
In Krankenhäusern wird meist bei neuen Patienten ein PCR-Test angewandt. Soll es aber schnell gehen und ein Ergebnis, wie es etwa im Kreißsaal notwendig werden kann, können Selbsttest eingesetzt werden. Auch wer in ein Alten- oder Pflegeheim neu aufgenommen wird, kann mit diesen Tests überprüft werden. Man gehe ja davon aus, dass die Infektionsketten nur von wenigen Personen ausgehen und einige, die infiziert sind, für die weitere Ausbreitung nicht mehr gelten.
Einzelhandel hat noch keinen Plan
Ein Sprecher der Drogerie Rossmann erklärte auf Nachfrage, dass die Möglichkeiten und Entwicklungen sehr genau beobachtet werden, um so ein Angebot im Zusammenhang mit den gesetzlichen Bedingungen, dem Kunden anbieten zu können. Allerdings gäbe es noch keine genaueren Aussagen.
Ebenso äußerst sich der Geschäftsführer der Drogeriekette dm, dass sie zwar ihren Beitrag zur Pandemie leisten möchten und es seien intensive Gespräche mit Herstellern im Gange. Es ist vorgesehen, sofort nach der Zulassung die Schnelltests für Laien bereitzustellen.
Was ist die CE-Kennzeichnung?
Mit dieser Bezeichnung bestätigen die Hersteller die Einhaltung von europäischen Schutz- und Qualitätsstandards. So gibt eine vierstellige Nummer, die man hinter dem CE-Zeichen findet, auch einen Hinweis, dass das Produkt von einer Prüfstelle, die unabhängig arbeitet wie etwa der TÜV oder Dekra, zertifiziert wurde. Damit soll es eine Garantie geben, dass die Antigen-Schnelltests für den Laien leicht anwendbar sind. Hierbei spielt auch die Verständlichkeit und Ergebnisqualität eine große Rolle.
Allerdings weise man daraufhin, dass es bei Schnelltests für zu Hause nicht ganz klar sei, wie die Konsequenzen aussehen, sollte der Test positiv sein. Wird zu Hause getestet und der Test zeigt sich positiv und er wird nicht gemeldet, so wird das nicht in die Statistik aufgenommen und kann Konsequenzen für die ganze Familie haben. Deshalb sollten Personen daran denken, zeigt sich ein Selbsttest positiv, der muss auch in die Isolation.
Schnelltests in Apotheken und Supermärkten?
In den Supermärkten herrsche aber auch hier noch ein großes Manko über den Start der Selbsttests. Auch hier werde man die Angebote genau prüfen und gegebenenfalls den Kunden bereitstellen.
Außerdem sei vorgesehen, dass es die Schnelltests auch in Apotheken geben soll. Allerdings können auch hier noch keine genauen Angaben gemacht werden. Sollten die Tests verfügbar sein, werden sie auch in Apotheken zur Verfügung stehen.
Wie funktioniert ein Schnelltest?
Diese Tests lassen sich leichter handhaben, als die bisherigen, wo ein tiefer Nasen- oder Rechenraumabstrich notwendig ist. So kann eine Probe aus der Mundschleimhaut oder dem vorderen Nasenbereich erfolgen. Gerade für letzteren Einsatz sind drei Produkte zu haben. Das Ergebnis soll dann nach etwa 15 bis 20 Minuten ablesbar sein, ähnlich wie es bei einem Schwangerschaftstest ist.
Welche Tests können für den Eigengebrauch zugelassen werden?
Gerade online gibt es sehr viele Anbieter, die mit den Schnelltests Werbung machen, oft aber auch, dass die Tests auch schon zugelassen sind. Das kann auch in einigen Fällen stimmen, dennoch sollte man bedenken, dass diese Tests nur für die professionelle Anwendung gelten und nur durch medizinisches Fachpersonal erfolgen sollte.
So könne man zum Beispiel bei Amazon einen Speicheltest unter dem Namen „Schnelltest für zuhause“ erwerben, der sogar mit einer Zulassung durch das BfArM wirbt. Allerdings sind hierzulande nur die drei oben bereits genannten Schnelltest verfügbar und zugelassen.
Es wird empfohlen stets auf den Firmennamen und auch die Bezeichnung des Tests zu achten, selbst wenn damit Werbung gemacht wird, er sei bereits zugelassen. Wenn er nicht direkt für den Laien vorgesehen ist, kann die Handhabung sehr kompliziert sein und es besteht die Gefahr, dass das Ergebnis nicht korrekt angezeigt wird, sollte der Test selbst vorgenommen werden.