Wer rastet, der rostet? An dieser Volksweisheit ist mehr dran als man vielleicht denken mag. Dabei geht es nicht allein um die körperliche Fitness, denn auch der Kopf profitiert von regelmäßiger Bewegung. Leichte Übungen und dem körperlichen Zustand angepasstes Training können helfen, die grauen Zellen fit zu halten.
Körperliche Aktivität als Prävention gegen altersbedingte Einschränkungen
Es ist ganz natürlich, dass mit dem Altern alltägliche Tätigkeiten nicht mehr so einfach von der Hand gehen. Zu einem gewissen Grad ist es normal, wenn beispielsweise das Sehvermögen nachlässt, die Bewegungen langsamer werden und das Denken schon mal schwer fällt. Hier gilt es allerdings zwischen einer leichten Vergesslichkeit und der Krankheit Demenz zu unterscheiden. Letztere gehört nicht zum natürlichen Alterungsprozess, sondern ist ein Krankheitsbild, das, wenn auch selten, schon ab einem Alter von 45 Jahren auftreten kann.
Die gute Nachricht ist: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Demenz und Alzheimer durch bestimmte Maßnahmen abgewendet oder zumindest verlangsamt werden kann. Menschen, die wenig aktiv sind, haben ein größeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Auch Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas sind Risikofaktoren, die eine Anfälligkeit für die Erkrankung wahrscheinlicher machen. Grund genug, auf eine gesunde Ernährung und das eigene Körpergewicht zu achten. Auch die Demenz-Erkrankung kann sich durch häufige sportliche Betätigung beeinflussen lassen. Dabei müssen keine ehrgeizigen Ziele erreicht werden. Vielmehr geht es um die Anregung des Gehirns durch neue Impulse und eine Grundfitness. Beides lässt sich gut durch gelenkschonende, altersfreundliche Sportarten erreichen.
Wie hilft Bewegung meinem Gehirn?
Um den Zusammenhang zwischen sportlicher Betätigung und ihrer Auswirkung auf die grauen Zellen besser zu verstehen, hilft ein kleiner Schlenker in die Medizin. Das menschliche Gehirn wird durch ein Protein namens Tau in seiner Zellenstruktur stabil gehalten. Bei Menschen, die an Demenz oder Alzheimer leiden, liegt ein erhöhtes Vorkommen dieses Proteins vor. Bei einer Studie an der Wake Forest Universität im US-Bundesstaat North-Carolina wurde entdeckt, dass schon einfache Aerobic-Übungen die Anzahl des Tau-Proteins sinken lassen kann. Zusätzlich stellte sich bei der Studie heraus, dass durch die Bewegung die Areale im Gehirn, die für Erinnerung und Informationsverarbeitung zuständig sind, besonders gut durchblutet wurden.
Welche Sportarten sind besonders geeignet zur Prävention von Demenz und Alzheimer?
Die sportliche Aktivität der Wahl sollte immer in Abhängigkeit dessen gewählt werden, wozu der Körper noch gut in der Lage ist. Eine gewisse Anstrengung sollte schon gegeben sein, aber die Belastung sollte nicht an die körperlichen Grenzen gehen. Schonende Sportarten, welche die Gelenke nicht zu sehr belasten, die Muskeln aufbauen und keine Gefahr für den Kreislauf darstellen, sind optimal geeignet. Zudem sollte auf sorgfältiges Dehnen geachtet werden, um ein Reißen von Muskeln, Bändern und Sehen zu verhindern.
Diese Sportarten und Übungen empfehlen sich besonders:
- Schwimmen
- Yoga
- Pilates
- Liegestützen mit den Knien auf dem Boden
- Kniebeugen
- Gymnastik
- Walken
Nicht zuletzt sollte die Wahl der Sportart auch nach den persönlichen Vorlieben getroffen werden. Wer Probleme hat, sich zu motivieren, kann sich einer Gymnastikgruppe anschließen. Ein fester Termin und das Treffen mit Gleichgesinnten gestaltet das regelmäßige Training angenehmer.