Viel Wahres steckt in der schon alten Weisheit „gegen jede Befindlichkeit ist ein Kraut gewachsen“. Denn die riesige Vielfalt an Heilpflanzen, kann mit der sanften Hilfe der Natur viele Indikationsgebiete abdecken. Die Geschichte der Heilpflanzen ist außerdem mit vielen spannenden und kuriosen Geschichten und Mythen verbunden. Mittlerweile sind viele Heilpflanzen sogar in der Schulmedizin integriert.
Heilpflanzen und ihre Anwendungsgebiete
Wie alle anderen Medikamente auch, haben die pflanzlichen Arzneimittel genaue Anwendungsgebiete und auch Wirkungen. Deshalb ist das Sortiment oft breiter aufgestellt als bei den chemisch hergestellten Medikamenten. Der Grund ist, dass viele Pflanzenextrakte sehr oft mehrere wirksame Inhaltsstoffe haben.
Eine Behandlung mit Heilpflanzen wird oft eingesetzt, wenn es sich um eine leichtere oder auch chronische Erkrankung handelt. Man denke hier an eine Magen-Darm-Störung als Beispiel. Auch wenn Nebenwirkungen keine Rolle spielen sollen (eventuell bei Kindern, Schwangeren oder bei einer Langzeittherapie) wird der Heilpflanze den Vorzug gegeben. Mittlerweile ergänzen sich die Schulmedizin und die Heilpflanzentherapie sehr gut. So kann beispielsweise bei einer Nebenhöhlenentzündung neben der Behandlung mit Antibiotika auch pflanzliche Schleimlöser eingesetzt werden. Allerdings sind Tee oder Extrakte aus Heilpflanzen keine Medizin die man überall einsetzen kann. Hier sollte man sich an die spezielle Schulmedizin anlehnen.
Gibt es Nebenwirkungen bei Heilpflanzen?
Es gibt einige pflanzliche Arzneimittel, die nur geringe Nebenwirkungen zeigen. Das bedeutet, dass keine tiefgreifenden Veränderungen in den Organismus bestehen. Aber auch bei den Heilpflanzen gibt es Bereiche, die hochwirksam oder bei einer Überdosierung giftig sein können.
Als Beispiel kann man nennen:
- Die Wirkstoffe des Fingerhut, der angewendet wird bei einer Herzschwäche, bei einer falschen Anwendung kann die Pflanze aber giftig sein
- Sennesblätter, die zum Abführen gedacht sind, können bei einer andauernden Behandlung Darmerkrankungen auslösen
- Blätter des Fingerhutes, sind nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Giftpflanze bekannt
Zubereitung der Heilpflanzen
Arzneipflanzen können mit verschiedenen Zubereitungen angewandt werden:
- Tees (loser Tee, Filterbeutel oder Instant)
- Tropfen, Lutschbonbon, Säfte oder Pastillen
- Tabletten, Kapseln, Filmtabletten, Dragees
- Öle zum Inhalieren
- Salben, Cremes, Hautöle
- Mundspüllösungen und Mundsprays
- Zäpfchen
- Bäder, Sitzbäder und Umschläge
Wie kann ein Kräutertee zubereitet werden?
Hier ist üblich die Verwendung von Tees, Tropfen oder Säften. Man kann die Tees lose in der Apotheke kaufen oder sich eine Teemischung zusammenstellen. Filterbeutel sind praktisch zu händeln, der in den Beuteln enthaltene Tee, hat die selbe Qualität wie die lose gekaufte Ware. Auch der Instanttee ist einfach und problemlos zuzubereiten. Instanttees sind oft zusätzlich mit pflanzlichen Inhaltsstoffen versehen.
Die Vorgehensweise:
- Aufguss: Dabei werden die Pflanzenteile mit siedendem Wasser übergossen und etwa 10 Minuten abgedeckt ziehen gelassen
- Abkochung: wird als übliche Zubereitung von Wurzeln und Rinden angesehen. Dabei werden die Pflanzenteile ebenfalls mit siedendem Wasser übergossen und ziehen gelassen, danach abgeseiht
- Kaltauszug: die Heilpflanzen können hier über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht werden, danach abgeseiht und auf eine gewünschte Temperatur gebracht werden
Wie sieht die Dosierung und Einnahme von Heilpflanzentees aus?
So wird der Tee am besten dosiert: Beim Tee aus einzelnen Pflanzen übergieße man etwa 1 bis 2 Teelöffel des Tees mit etwa 150 ml Wasser. Blüten, etwa Kamille, 2 Teelöffel, Teemischungen ebenfalls 2 Teelöffel oder auch 1 Esslöffel. Für Kinder nehme man die Hälfte, für den Säugling etwa ein Drittel.
Einen Heilpflanzentee trinkt man am besten morgens nüchtern und eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen. Eventuell kann auch tagsüber, hier am besten zu den Hauptmahlzeiten eine Tasse gesunden Tee getrunken werden. Für den pflanzlichen Tee sollte kein Zucker beigegeben werden. Bitterer Tee kann mit ein wenig Honig gesüßt werden.