Trockene Augen sind auch unter dem sogenannten Sicca-Syndrom bekannt und kommen viel häufiger vor, als viele Menschen glauben. Die Ursachen und Symptome sind vielfältig, gleiches gilt für mögliche Ansätze der Behandlung von trockenen Augen. Sehr oft fühlen sich die Augen trocken an, wenn Betroffene über mehrere Stunden vor dem PC sitzen, weil sie im Büro arbeiten oder PC-Spiele spielen. Zudem können Umweltreize dazu beitragen, dass die Augen überlastet werden und nicht mehr ausreichend feucht gehalten werden. In den meisten Fällen lassen sich die Folgen sehr gut mit Mitteln ausgleichen, welche als Ersatz für die fehlende Tränenflüssigkeit gilt. Hier kommen entweder Tropfen oder aber Gele infrage, welch einfach und relativ sicher in der Anwendung sind.
Gründe für trockene Augen auf einen Blick
Generell sprechen Mediziner dann von trockenen Augen, wenn die Bindehaut sowie die Hornhaut des Auges nicht mehr mit einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit versorgt wird. Ist das Auge nicht ständig entzündet, kann es anfangen zu brennen, zu jucken und zu tränen. Ursachen sind zum einen die falsche Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, ein Mangel an Tränenflüssigkeit oder eine veränderte Frequenz des Lidschlags. Das passiert zum Beispiel, wenn man zu lange auf den Bildschirm oder in ein Buch statt. Umweltreize können ebenfalls dafür sorgen, dass sich Augen trocken und gereizt anfühlen.
Neben den oben genannten harmlosen Gründen gibt es noch eine ganze Reihe an Krankheiten, die ebenfalls zu trockenen Augen führen können. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene einen Arzt aufsuchen, der herausfindet, warum die Augen überhaupt trocken sind. Schuld an den trockenen Augen kann unter anderem ein akuter Vitaminmangel sein, aber auch eine Bindehautnarbe oder eine Nervenschädigung kommt in Betracht. In manchen Fällen verändert sich der Augapfel oder die Talgdrüsen am Lidrand funktionieren nicht mehr richtig.
Trockene Augen können auch als eine Begleiterscheinung einer anderen schweren Krankheit auftreten. Dazu gehört zum Beispiel Diabetes, Rheuma und verschiedenen Erkrankungen der Schilddrüse. Frauen können zudem um die Zeit der Wechseljahre herum ebenfalls an trockenen Augen leiden, weil die Talgdrüsen wegen der hormonellen Umstellung teilweise nicht mehr richtig arbeiten.
Wenn Umweltreize an trockenen Augen schuld sind
Neben Krankheiten und dem Verhalten im Alltag sind besonders häufig verschiedene Reize aus der Umwelt schuld an den trockenen Augen. Das heißt, es muss nicht immer gleich eine Krankheit hinter den trockenen Augen stecken. Manchmal sind die Ursachen harmlos, wenn man nur genau die Umwelt beobachtet.
Vor allem Reizstoffe in der Luft können die Augen reizen und austrocknen. Dazu gehört zum Beispiel Tabakrauch, aber auch eine hohe Konzentration an Autoabgasen und die Luft von einer Klimaanlage. Trockene Heizungsluft sorgt ebenfalls dafür, dass die Oberfläche der Augen schnell austrocknet und nachhaltig gereizt wird. Derlei Einflüsse aus der Umwelt lassen die Tränenflüssigkeit zu schneller verdunsten, sodass diese nicht mehr zeitnah nachproduziert werden kann.
Neben den Umweltreizen können auch Medikamente zu trockenen Augen führen. Steht im Beipackzettel eines entsprechende Medikaments, dass diese Nebenwirkungen auftreten kann, ist die Ursache sicherlich hier zu suchen. In dem Fall sollte die weitere Behandlung erneut mit dem Arzt abgesprochen werden. Oft tritt diese Begleiterscheinung in Kombination mit Betablockern, aber auch mit Antihistaminika auf.
Weitere Ursachen für trockene Augen
Wer den ganzen Tag konzertiert am Computer arbeitet, liest oder aus anderen Gründen lange konzentriert auf eine Stelle sieht, der leidet eher an trockenen Augen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu blinzeln. Konzentrieren sich Menschen sehr stark, kann es passieren, dass der Lidschlag nur noch einmal oder maximal zweimal pro Minute ausgeführt wird. Das ist deutlich zu wenig! Deshalb sind regelmäßige Pausen und das bewusste Blinzeln wichtig.
Auch wer eine akute Bindehautentzündung hat, wird mit trockenen Augen kämpfen. Indem Fall sind die Augen nicht nur trocken, sondern sie sind auch gerötet. Für gerötete Augen kann es allerdings noch zahllose andere Ursachen haben, wie zum Beispiel ein geplatztes Blutgefäß oder dergleichen.
Auch bei Allergien und vor allem bei Heuschnupfen kommt es zu trockenen, tränenden und roten Augen. In dem Fall hilft es, wenn man sich typische Tipps für Allergiker hält oder bei besonders starken Fällen Augentropfen für Allergiker nutzt. Auch diese Behandlung sollte am besten mit dem Arzt abgesprochen werden.
Was gegen trockene Augen hilft
Wenn Augentropfen richtig angewendet werden, könne diese effektiv, schnell und einfach gegen trockene Augen helfen. Davor sollten Anwender gründlich die Hände waschen und sich exakt die Menge auf der Verpackungsbeilage halten. Wer mit Tropfen nicht gut klarkommt, kann auch zu Gelen mit den gleichen Wirkstoffen greifen.
Weiterhin sollten Menschen mit trockenen Augen Gebiete meiden, in denen die Luft sehr verschmutzt ist oder sich Staubpartikel in der Umgebung befinden. Auch Rauchen kann sich negativ auswirken, weil die Luft stark belastet wird. Wer viel trinkt leidet hingegen seltener unter trockenen Augen, weil der Körper automatisch mehr Tränenflüssigkeit produziert und die Augen dadurch feucht gehalten werden. Mindestens zwei Liter sind für erwachsene Menschen angemessen.
Auch Zugluft muss vermieden werden, damit die Augen weder trocken werden noch rot aussehen oder trocken werden. Genügend Schlaf trägt dazu bei, dass sich die Augen über Nacht erholen und das Lid über einen längeren Zeitraum geschlossen beliebt. Dadurch wird das Auge feucht gehalten und kann sich selbst reinigen und pflegen. Kosmetik sollten ebenfalls reizarm sein, damit das Auge nicht allergisch reagiert oder eventuell durch Parfüm und Co. gereizt wird.
Die Funktion der Tränenflüssigkeit
Wer lange unter trockenen Augen leidet, der sollte ganz klar einen Arzt aufsuchen. Die Tränenflüssigkeit hat einen klaren Nutzen für die Augen. Wer über einen längeren Zeitraum darauf verzichtet, der ist anfälliger für verschiedene Folgen. Bei einem sogenannten Schirmer-Test finden Mediziner schneller heraus, was mit dem Auge nicht stimmt und können eine entsprechenden Behandlung empfehlen.
Damit genug Tränenflüssigkeit produziert wird, müssen die Drüsen im Auge einwandfrei funktionieren. Das Augenlid verteilt die Flüssigkeit gleichmäßig über dem Auge, wenn das Lid mindestens 10 oder sogar 15 Mal in der Minuten schlägt. Durch die kleinen Öffnungen am Oberlid und Unterlid wird die Tränenflüssigkeit gleichmäßig abgegeben.
Generell dient die Tränenflüssigkeit der Reinigung des Auges, der Versorgung der Hirnhaut und der Abwehr von Erregern oder Keimen. Genau deshalb ist es essenziell, dass das Auge immer schön feucht bleibt und niemals austrocknet. Ansonsten treten Beschwerden auf, die im Alltag stören.