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Syphilis

Syphilis (Lues) – die Franzosenkrankheit und ihre Folgen

Die Syphilis (auch Lues oder Lues venera genannt) bezeichnet man auch als Franzosenkrankheit. Diese höchst ansteckende Geschlechtskrankheit wurde von den Truppen des Karl des VII von Frankreich nach Europa gebracht. Daher der Name „Franzosenkrankheit“ oder „morbus gallicus“. Die Krankheit wird durch Geschlechtsverkehr übertragen, wobei der Krankheitserreger, das sogenannte Bakterium Treponema pallidum, über die Schleimhaut oder durch kleinste Hautrisse in den Körper gelangt.

Die Syphilis – eine kurze Übersicht

Eine Ansteckung kann aber auch über Blutkontakte oder Bluttransfusionen erfolgen. Im Grunde genommen ist das aber eher selten möglich. Auch eine Übertragung der Krankheit durch eine Schwangere auf ihr Baby ist sehr selten.
Man kann die Syphilis erfolgreich behandeln. Das ist aber der Grund, warum die Erkrankung nicht mehr so aktuell ist. Dennoch ist sie weltweit verbreitet, wobei die Zahlen, gerade in den zurückliegenden Jahrzehnten wieder angestiegen sind. Hierzulande wurde beispielsweise 2014 etwa 5700 Krankheitsfälle registriert. Männer erleiden diese Erkrankung häufiger als Frauen, zumal dann, wenn sie Sex mit Männern pflegen.

Die Symptome der Syphilis

Deutliche Beschwerden gibt es eigentlich nur bei jeder zweiten Infektion So zeigt der typische Fall am Eintritt des Erregers, etwa am Penis oder an der Scheide, ein Geschwür, das schmerzhaft ist. Es hat einen harten Rand (harter Schanker, Ulkus durum). Kurze Zeit danach schwellen die Lymphknoten in der Nachbarschaft an. Der weitere Verlauf zeigt das Treponema pallidum, das sich über das Blut und die Lymphe im ganzen Körper ausbreitet. Dann kann es zu Hautausschlägen, Fieber, Haarausfall oder auch andere Symptome geben. Behandelt man die Krankheit nicht, kann die ausheilen oder sich über einige Jahre halten, eventuell auch ohne Symptome. Allerdings kann es nach Jahrzehnten noch schwere Organschäden geben. Die gefährliche und gefürchtete Neurosyphilis kann dann Gehirn und Rückenmark zerstören.

Symptome im Überblick

  • Schwellung der Lymphknoten
  • Fieber
  • Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • stellenweise Haarausfall
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Entzündungen verschiedener Organe

Syphilis – Ansteckung und Ursachen

Der Auslöser der Franzosenkrankheit ist das Bakterium Treponema pallidum. Es wird von einer infizierten Person auf die andere übertragen und zwar durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Auch Oral- oder Analverkehr kann eine Syphilis hervorrufen. Menschen mit oft wechselnden Geschlechtspartner sind häufig davon betroffen.
Selbst durch Küssen kann das Syphilis-Bakterium übertragen werden. Das kann dann geschehen, wenn der Betroffene beispielsweise ein kleines Geschwür im Mund hat und der andere Betroffene eine sehr kleine Verletzung in der Schleimhaut zeigt.
Allerdings kann Syphilis auch durch eine verunreinigte Blutkonserve übertragen werden. Hierzulande wird aber jede Blutkonserve auf Syphilis-Erreger untersucht. Auch bei Drogenkonsum kann eine Ansteckung durch das Spritzbesteck erfolgen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die bestehenden Symptome deuten oft schon auf Syphilis hin. Durch Blutuntersuchungen oder Erregernachweise wird die Diagnose untermauert. Übrigens ist die Erkrankung meldepflichtig. Der Krankheitsfall wird ohne Patientennahmen an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Vom behandelnden Arzt kommen dann zusätzliche Angaben, etwa über den Infektionsweg.

Die Therapie der Syphilis

Penicillin ist ein Antibiotikum das bei Syphilis eingesetzt wird. Besteht aber eine Allergie gegen Penicillin können auch andere Antibiotika gegeben werden. Zudem ist es wichtig, dass der Partner informiert wird, dass unter Umständen eine Ansteckung vorliegt, die eventuell behandelt werden muss. Die Behandlung muss komplett abgeschlossen sein, bevor es wieder Sex geben kann. Da es oft schon nach wenigen Tagen keine Beschwerden mehr gibt, kann das Bakterium weiter aktiv sein und weitergegeben werden. Am besten man fragt seinen Arzt, wenn Sex wieder erlaubt ist.