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Nierensteine

Nierensteine – Ursache und Behandlung

Nierensteine bereiten nicht immer Beschwerden. Oft entdeckt man sie innerhalb einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Allerdings können Nierensteine schmerzen und zwar dann, wenn sie in den Harnleiter gelangen und wandern. Es sind doppelt so viele Männer wie Frauen, die Nierensteine bekommen.
Lesen Sie nachfolgend über Symptome und Behandlung.

Was sind Nierensteine?

Bei Nierensteinen, die man auch Nephrolithen nennt, handelt es sich um Bestandteile von Urin, die kristallisiert sind. Sie können sich im Nierenbecken, als auch in den ableitenden Harnwegen bilden. Die Größe der Nierensteine ist unterschiedlich. Sie können so groß wie Reiskörner sein, aber dennoch das ganze Nierenbecken ausfüllen. Sobald die Steine in den Harnleiter wandern, treten starke Schmerzen auf.

Ursachen für Nierensteine

Eine zu eiweißreiche Ernährung wird als Ursache für Nierensteine angesehen. Dazu kommt Fettleibigkeit (Adipositas), Überernährung als auch Bewegungsmangel. Somit können Nierensteine zu den sogenannten Wohlstandkrankheiten gerechnet werden. Hierzulande gibt es etwa fünf Prozent Erwachsener die ein Risiko haben, Nierensteine zu bekommen. Das Alter der Betroffenen liegt zwischen 30 und 60 Jahren.

Wie sehen die Symptome von Nierensteinen aus?

Eine pauschale Symptomatik, kann man bei Nierensteinen nicht festlegen. Es kann durchaus sein, dass die Steine in den Nieren liegen und keine Beschwerden verursachen. Im Zuge einer Ultraschall oder Röntgenuntersuchung werden die Steine oftmals entdeckt.
Allerdings kommt es zu Schmerzen, wenn die Nierensteine in den Harnleiter wandern. Handelt es sich um kleine Nierensteine, wird von Betroffenen, oft nur ein kurzer und stechender Schmerz verspürt, wenn die Steine mit dem Harn abfließen.
Größere Harnsteine hingegen können Schmerzen auslösen, die zu den stärksten überhaupt zählen. Dabei kann es innerhalb von 15 bis 30 Minuten zu einer Schmerzintensität kommen, die kaum auszuhalten ist. Wenn so ein Zustand auftritt, wandern meist Steine in andere Körperteile ab. Der Arzt spricht dann von einer sogenannten Nierenkolik, oder Harnleiterkolik. Durch eine Überdehnung des Harnleiters können diese Schmerzen auch entstehen.

Folgende Symptome können eine Nierenkolik sein:

  • Plötzlich auftretende, krampfartige Schmerzen im Rücken oder im seitlichen Unterbauch, in der Genitalregion und in den Leisten
  • Brechreiz bis zum Erbrechen und Übelkeit
  • Stuhlgang und Blähungen gehen nicht mehr ab
  • Häufiges Wasserlassen mit einer kleinen Harnmenge
  • Blut im Urin
  • Schweißausbrüche und Kollapsneigung


Die Nierenkolik löst sich auf, sobald der Nierenstein die Harnblase erreicht hat. Je nach Größe des Steins, läuft dieser Vorgang ganz langsam ab. Handelt es sich um leichte Fälle, dauert die Nierenkolik nur wenige Minuten, bei sehr schweren Fällen kann sie sich über Tage hinziehen. Verschließt ein Nierenstein den Harnleiter komplett, kann es Komplikationen geben. Denn der in der Niere gebildete Urin kann nicht mehr richtig abfließen. Er wird dort gesammelt und mit ihm die Giftstoffe die gefiltert sind. Das kann sich auf lange Sicht, schädlich auf das Nierengewebe auswirken. Zudem kann eine Infektion (Urosepsis) auftreten. Es handelt sich dabei um eine Blutvergiftung die durch Bakterien entsteht und die vom Harntrakt in die Blutbahn gewandert sind. Kommt es zu so einem Fall, sollte sofort ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Diagnose Nierensteine

Es gibt verschiedene Untersuchungen um einen Nierenstein festzustellen. Zuerst wenden sich Betroffene an den Hausarzt, der dann an den Facharzt weiter überweist.

Folgende Faktoren sind für die Diagnose maßgeblich:

  • Die Anamnese, sind schon früher Nierensteine festgestellt worden?
  • Welche Ernährungsgewohnheiten haben Betroffene
  • Blutuntersuchung: Dabei wird Kreatinin, Kalium, Phosphat, Harnstoff und Harnsäure gemessen. Mit diesen Werten kann die Nierenfunktion geprüft werden.
  • Urinuntersuchung: Die zeigt ob sich Blut im Urin befindet. Besteht der Verdacht auf eine Harninfektion kann eine Urinkultur angelegt werden
  • Computertomografie: Damit kann genau festgestellt werden, wo sich die Steine befinden und wie groß sie sind.
  • Ultraschall: Mit dieser Diagnose wird festgestellt, ob es sich um Harnsteine von einer Größe von zwei Millimeter handelt. Es können damit aber auch eventuelle Niereninfektionen aufgedeckt werden.
  • Röntgen: Dieses Verfahren kann Aufschluss über die Abflusskapazität beider Nieren geben.

Behandlung von Nierensteinen

Je nachdem wie groß der Stein ist und wo er liegt, wird sich die Behandlung richten. Während kleinere Steine nicht unbedingt entfernt werden sollten, sind aber regelmäßige Kontrollen notwendig. Das kann dann der Fall sein, wenn es keine Schmerzen und auch keine Komplikationen gibt. Oftmals genügt Abwarten, wobei der Stein mit dem Urin abgeht.

Folgende Maßnahmen können diesen Prozess beschleunigen:

  • Viel trinken, wenn der Arzt es erlaubt
  • Viel Bewegung, denn dann kann der Stein im Harnleiter weiter befördert werden
  • Bestimmte Medikamente erleichtern den Steinabgang, wie etwa Alphablocker. Hier müssen aber Vor- und Nachteile beachtet werden
  • Bei der Einnahme von Schmerzmitteln, sollte das mit dem Arzt abgesprochen werden. Diese Mittel können dann die Schmerzen lindern

Wenn der Stein aber entfernt werden muss, so stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. So können Urologen den Stein mit dem Endoskop entfernen. Normalerweise findet der Eingriff in Vollnarkose statt. Kleinere Steine können mit der extrakorporalen Stoßwellenlothotripsie durch akustische Druckwellen zertrümmert werden. Der Körper kann sie dann leicht ausscheiden.

Wie kann man Nierensteinen vorbeugen?

100 Prozent kann man Nierensteine nicht verhindern. Aber das Rückfallrisiko kann deutlich gesenkt werden. Es kann dann helfen, einen Nierenstein aufzufangen und labortechnisch untersuchen zu lassen. Anhand der Bestandteile kann dann eine Therapie eingeleitet werden.
Wer gesund lebt, der kann das Nierensteinrisiko deutlich verringern. Man sollte über den Tag wenigstens zwei bis 2,5 Liter Wasser trinken. Da bieten sich mineralstoffarmes Wasser, Früchtetee oder verdünnte Zitronen- oder Orangensäfte an. Wer sich viel bewegt, auch der kann das Nierensteinrisiko senken. Kleine Steine können sich dann gar nicht erst festsetzen. Aber auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Allerdings kann die sich von Patient zu Patient unterschiedlich zeigen.

Allgemeine Ernährungstipps bei Nierensteinen:

  • Wurst und Fleisch nur wenig essen
  • Salz und Süßigkeiten nur in geringen Mengen
  • Obst und Gemüse haben zwar einen guten Effekt, allerdings sollte man auf Lebensmittel mit hohem Oxalatanteil verzichtet werden, das sind Spinat, Rote Beete und Rhabarber
  • Nüsse sollten ebenfalls nur in geringen Mengen gegessen werden