Symptomatik und Erläuterung
Bei der Aphephosmophobie hat der Betroffene große Angst vor Berührungen und Nähe. Der Betroffene fühlt sich dadurch unter Druck gesetzt und empfindet ein bedrängendes und bedrohliches Gefühl.
Leidet der Betroffene an Aphephosmophobie, so steht er zwischen zwei Stühlen. Zum einen sehnt er sich nach Liebe, Zuneigung, Nähe und Geborgenheit, die er gerne verspüren möchte. Zum anderen fürchtet er sich davor und hat Angst, dass er dem nicht standhalten kann. Er möchte am liebsten flüchten und sich vor dem Unbekannten verstecken. In den meisten Fällen ist ein Kindheitserlebnis der Auslöser für die Aphephosmophobie. Oft spielt die eigene Mutter eine große und entscheidende Rolle. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Betroffene nie offen mit seinen Gefühlen umgehen durfte – vielleicht wurde es ihm sogar verboten. Ebenso ist die Erziehung ein wichtiges Merkmal.
Ein weiterer und essenzieller Grund für die Aphephosmophobie ist sexueller Missbrauch. Durch solch ein dramatisches Erlebnis, kann die Berührungsangst zustande kommen. Das Opfer entwickelt Hassgefühle und zieht sich vollkommen zurück. Es entsteht eine gewisse Distanz, die er schlecht in den Griff bekommen kann. Nach einer gewissen Zeit steht das eigene Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein auf der Kippe und der Betroffene fühlt sich hässlich und unattraktiv. Gleichzeitig akzeptiert er seinen eigenen Körper nicht mehr und meidet Berührungen mit anderen.
Therapeutische Behandlungsmöglichkeiten
Der Weg für den Patienten ist lang aber mit einer Psycho- und Verhaltenstherapie, kann man die Aphephosmophobie gut in den Griff bekommen. Durch die Therapie lernt der Betroffene seinen Körper wieder zu lieben. Gleichzeitig nimmt er Berührungen wieder positiv wahr und es entstehen somit „Glücksgefühle“. Dazu kommt noch, dass er den Umgang mit Nähe und Komplimenten wieder neu erlernt. Letztendlich soll er sich dabei wohlfühlen und das auch nachhaltig gesehen. Entstand die Aphephosmophobie durch ein Missbrauchsfall, so wird auch dieses Erlebnis mit in die Therapie einbezogen.