Startseite » Diabetes – erhöhtes Risiko für Karies und Parodontitis
Diabetes Karies Parodontitis

Diabetes – erhöhtes Risiko für Karies und Parodontitis

Wer mit Diabetes leben muss, hat – je nach Diabetes-Typ und Ausprägung – mitunter bereits eine Vielzahl von gesundheitlichen Beschwerden und Einschränkungen im Alltag. Dass man als Diabetiker aber auch seine Zahngesundheit besonders im Blick haben sollte, ist manchem vielleicht neu.

Diabetes – kurz erklärt

Beim Diabetes handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei welcher der Zuckerhaushalt dauerhaft gestört und der Blutzuckerspiegel ständig erhöht ist. Man unterscheidet die Diabetes-Typen I, II und III sowie der Schwangerschaftsdiabetes, welcher nach der Geburt in der Regel jedoch wieder verschwindet. Vor allem bei einem akut hohen Blutzuckerspiegel geraten der Wasser- und Mineralstoffhaushalt des Körpers durcheinander und es kommt zu einem generellen Energiemangel in den Körperzellen. Daher können bei einem Zuckerschock – aber auch bei der gegenteiligen Unterzuckerung – Symptome wie starker Durst, vermehrter Harndrang, Sehstörungen, Schwäche und sogar Bewusstlosigkeit auftreten. Ein über längere Zeit nicht erkannter oder nicht therapierter Diabetes kann schließlich außerdem zu schweren Organschädigungen insbesondere an den Nieren, dem Herzen oder dem Gehirn führen. Diabetiker müssen daher ständig auf Ihre Ernährung sowie die regelmäßige Überwachung ihres Blutzuckerspiegels mit geeigneten Testgeräten achten.

Diabetes, Karies und Parodontitis

Während die Gefahren von Diabetes beispielsweise für das Organsystem allgemein bekannt sind, steht der Zusammenhang zwischen der Zuckerkrankheit und der Zahngesundheit noch nicht sehr lange im Fokus der Behandlung. Während bei Karies, der sogenannten ‚Zahnfäule‘, die harte Zahnsubstanz durch den Eintrag von Mikroorganismen sowie weiteren schädigenden Faktoren langsam abnimmt und Löcher und Verfärbungen entstehen, kommt es bei der Parodontitis zu einer Entzündung des Zahnbettes, in deren Folge sich die Zähne lockern und sogar ausfallen können. Beide Erkrankungen haben gemeinsam, dass sie insbesondere durch eine schlechte Mundhygiene, in deren Folge Bakterien das Zahnfleisch und Zähne leichter angreifen können, gefördert werden. Gleichzeitig zeigen sich Erkrankungen wie Karies und Parodontitis vor allem auch bei einem geschwächtem Immunsystem oder bei Rauchern und einer schlechten, überwiegend salz- und zuckerhaltigen Ernährung.

Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Diabetes und Karies ist die wesentliche Ursache in der Zusammensetzung des Speichels zu sehen. Dieser ist bei Diabetikern nicht nur deutlich zuckerhaltiger, sondern enthält auch weniger Speichelproteine. Dadurch kommt es zu einem insgesamt fehlenden Speichelfluss, wodurch Mund und Zähne weniger gut und häufig gespült werden. Diese Tatsache, sowie die höhere Zuckerkonzentration im Speichel, begünstigen die Ansiedelung und Vermehrung der Mikroorganismen, welche für die Entstehung von Karies verantwortlich sind. Außerdem ist der PH-Wert des Speichels von Diabetikern oftmals zu niedrig, sodass Säuren den Zahnschmelz leichter angreifen können. Schließlich weist der Speichel von Diabetikern meist auch einen zu niedrigen Kalziumgehalt auf, was die Remineralisation der Zähne verhindert.


Dagegen stehen Parodontitis und Diabetes in einer gewissen Wechselwirkung zueinander. So fördert ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel einerseits entzündliche Vorgänge wie die Parodontitis im Körper. Andererseits kann Parodontitis aber auch erst zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen. Daher sollten Diabetes und Parodontose frühestmöglich sowie gemeinsam behandelt werden.