Es ist kein Ende der Corona-Pandemie in Sicht. An viele Einschränkungen haben wir uns schon gewöhnt. Eine Frage, die nicht ganz einfach zu beantworten ist, ist die: Corona und Besuch der Enkelkinder – soll ich das Risiko eingehen oder nicht?
Vor- und Nachteile abwägen
Zunächst einmal: Diese Frage lässt sich nicht ganz einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Denn Großeltern sollten hier zunächst die Vor- und Nachteile abwägen und sich dabei folgende Fragen stellen:
Wohnt Ihr Enkelkind in einem Risikogebiet?
Sollten Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten können, dann sollten Sie vielleicht mit einem Besuch warten. Ob eine Stadt oder Kommune Risikogebiet ist, erkennen Sie am Inzidenzwert, der aussagt, wie viele Ansteckungen es in den vergangenen Tagen pro 100.000 Einwohner gab. Liegt dieser Wert über 50, ist ein Ort ein Risikogebiet.
Üben Ihre Kinder einen Beruf aus, in dem es mit vielen Menschen in Kontakt kommt?
Wenn die Eltern Ihres Enkelkindes im Einzelhandel, der Gastronomie oder im medizinischen Bereich etwa arbeitet, sollten Sie ebenfalls darüber nachdenken, den Besuch nochmal zu verschieben. Denn dann besteht grundsätzlich mehr Ansteckungsgefahr, als wenn die Eltern im Homeoffice sitzen.
Wie reisen Sie an? Können Sie nur mit dem Zug anreisen und wären dort stundenlang mit mehreren Menschen in Kontakt?
Dann ist die Ansteckungsgefahr grundsätzlich höher, als bei einer Anreise im eigenen Pkw.
So schützen Sie sich bei einem Besuch
Sie haben entschieden, Ihre Enkelkinder zu besuchen? Dann können Sie noch immer einiges tun, um Ihr Ansteckungsrisiko so minimal wie möglich zu halten. Hier einige Tipps:
- Halten Sie sich auf Ihrer Reise an die Hygienevorschriften: In den öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Sie durchgehend eine Maske tragen. Nehmen Sie sich zudem ein Desinfektionsmittel mit. Wenn es Ihnen mal nicht möglich ist, unterwegs die Hände zu waschen, ist das ein guter Ersatz.
- Reisen Sie, wenn die Bahn nicht so voll ist: Sollten Sie mit Bus und Bahn reisen müssen, dann versuchen Sie, außerhalb der Hauptreisezeiten unterwegs zu sein. Also die Reise vielleicht nicht am Wochenende antreten, sondern bereits unter der Woche anreisen.
- Halten Sie Abstand zu der Familie – auch wenn es schwerfällt: Wenn Sie sich große Sorgen machen, aber dennoch Ihre Enkelkinder besuchen wollen, dann gehen Sie Kompromisse ein. Halten Sie wenn möglich Abstand zu der Familie – etwa, indem Sie auf Umarmungen verzichten – und achten Sie darauf, dass die Räume stets gut gelüftet sind.
- Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung: Sie haben sich dazu entschlossen, Ihre Enkelkinder zu besuchen? Dann stehen Sie voll und ganz hinter dieser Entscheidung. Es bringt nichts, sich im Nachhinein Sorgen zu machen, ob diese richtig oder falsch war. Genießen Sie jetzt vor allem die schöne Zeit, die Ihnen mit Ihren Enkelkindern bevorsteht.